Um Marder vom Auto fernzuhalten, können Autobesitzer Ultraschall-Geräte einsetzen. Diese senden Töne aus, die ausserhalb des menschlichen Hörbereichs liegen sollten. Immer wieder melden sich auf der «Espresso»-Redaktion jedoch Leute, die die Töne ebenfalls hören. Sie klagen über Lärmbelästigung und machen sich Sorgen um ihre Gesundheit.
Auch in der Praxis des Hals-Nasen-Ohren-Arztes Andreas Schapowal sind Marderschreckgeräte immer wieder ein Thema. Der Tinnitus-Spezialist sagt klar: Wenn Menschen die Töne hören können, sind die Geräte falsch eingestellt oder schlicht ungeeignet. Am besten würden nur Töne oberhalb von 20 Kilohertz oder höher abgegeben, sagt Andreas Schapowal. Dann liegen sie oberhalb der Hörgrenze der allermeisten Menschen.
Hörschaden in der Nähe der Geräte
Eine Gefahr für die Gesundheit besteht laut dem Spezialarzt vor allem für die Besitzer der Geräte: «Ich kann mich an einen Patienten erinnern, der Marderschreckgerät montiert hat, welches auf 16 Kilohertz eingestellt war. Er hat das Gerät voll aufgedreht und einen Hörschaden davon getragen.» Um gegen Marder effektiv zu sein, können die Geräte schnell eine Lautstärke von 100 Dezibel erreichen. Dies entspricht einem Presslufthammer.
Lärmbelästigung durch Dauer-Beschallung
Die Lautstärke der Marderschreckgeräte nimmt mit der Distanz ab. Der Unfallversicherer SUVA hat in einer früheren Untersuchung festgestellt, dass eine unmittelbare Gefährdung nur im Abstand von bis zu einem Meter besteht. Gut zu wissen: Wer die Töne nicht wahrnimmt, ist überhaupt nicht gefährdet.
Wer die Töne hören kann, fühlt sich jedoch schnell belästigt, insbesondere wenn das Gerät Tag und Nacht in Betrieb ist. Am besten sucht man in diesem Fall das Gespräch mit dem Nachbarn. Im Extremfall ist eine Klage wegen Lärmbelästigung denkbar. Dies kann jedoch teuer werden und dem nachbarschaftlichen Verhältnis schaden.