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Umwelt und Verkehr Töffli – auf dem Land noch immer der Renner

Puch Maxi, Piaggio Ciao, Pony, Belmondo: Das waren lange Zeit die Zauberwörter für Jugendliche. Mit Jeansjacke und langen Haaren liess man das Sackgeld in der Freizeit von seinem Töffli verdunsten. Und sie haben überlebt, die Schnäpper. Vor allem auf dem Land.

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Töffli – auf dem Land noch immer der Renner
aus Espresso vom 29.04.2015. Bild: SRF
abspielen. Laufzeit 9 Minuten 8 Sekunden.

Als die Motorfahrräder anfangs der 1960er-Jahre in die Schweiz kamen, starteten sie gleich durch. Das «Auto für die Armen» war nicht nur ein günstiges Fortbewegungsmittel, sondern für viele Jugendliche eine Stück grenzenlose Freiheit. 1980 waren 670‘000 Töffli auf Schweizer Strassen unterwegs. Heute sind es noch rund 165‘000. Gründe für den langsamen, aber steten Rückwärtsgang gab es viele: Es kam die Helmpflicht, die Kategorie «Roller» ab 16 Jahren und das Mountainbike. Ausserdem wurde der öffentliche Verkehr vor allem in den Städten ausgebaut und lockte immer mehr junge Passagiere an.

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Doch auf dem Land sind die Mofas geblieben, als was sie auch produziert wurden: ein praktisches Fortbewegungsmittel für den schnellen Weg von A nach B. Und man zehrt vom grossen Vorrat aus den goldenen Töfflizeiten. Denn statt moderne Mofas zu kaufen, stürzen sich die Kunden auf die aufgefrischten Occasionen. Im St.Galler Rheintal ist das Puch Maxi der grosse Star. Wer Töffli sagt, meint hier dieses Modell, selbst wenn es längst nicht mehr hergestellt wird.

Titus Haltiner betreibt in Montlingen SG ein Zweiradgeschäft. Sein Team hat sich auf das Herrichten von ausrangierten Mofas spezialisiert. Im Keller lagern sie in allen Farben: grüne, orange, blaue Zweitakter für 1500 bis 2500 Franken das Stück. Rund hundert verkauft Haltiner pro Jahr. «In einer Randregion wie dem St. Galler Rheintal brauchen die Menschen das Töffli oder auch den Roller als Fortbewegungsmittel.»

Die ganz grosse Blütezeit ist vorbei, aber ganz verschwinden werden die Knattergeräte noch lange nicht von den Schweizer Strassen – im St. Galler Rheintal erst recht nicht.

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