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Umwelt und Verkehr Unökologische Werbung mit Unterstützung des BFE

Der Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS) wirbt bei seinen 4000 Mitgliedern für den sogenannten «AutoEnergieCheck». Die Aktion wird vom Bundesamt für Energie unterstützt. Als Werbemittel wählte der AGVS allerdings eine sprechende Postkarte, welche als Elektroschrott im Abfall landet.

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Unökologische Werbung mit Unterstützung des BFE
aus Espresso vom 02.10.2013. Bild: SRF
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 46 Sekunden.

Der Werbekarte für die Garagisten hat Langlaufstar Dario Cologna seine Stimme geliehen. Damit diese erklingt, enthält jede der 4000 Karten ein elektronisches Bauteil mit drei Knopfbatterien und einem Lautsprecher. Nicht gerade eine umweltfreundliche Variante, um für ökologisches Autofahren zu werben.

BFE wusste nichts von der Karte

Das Bundesamt für Energie (BFE) ist in der Karte prominent als Partner der Aktion erwähnt. Eigentlich setzt sich das BFE für sinnvollen Umgang mit Energie ein. Zur fragwürdigen Werbekarte sagt BFE-Sprecher Philippe Schwander gegenüber «Espresso»: «Diese Karte haben wir so nicht gesehen.»

Grünes Soundmodul für die sprechende Karte
Legende: Nicht gerade umweltfreundlich: Das Soundmodul mit drei Knopfbatterien im Inneren der Karte. SRF

Will das BFE denn nicht wissen, was in seinem Namen verschickt wird? «Wir haben nicht alle Kommunikationsmassnahmen mit dem AGVS abgesprochen», meint Schwander. Dies sei eine verbandsinterne Werbeaktion. Das BFE unterstütze die Radio- und TV-Spots für die breite Öffentlichkeit und die Idee des «AutoEnergieChecks». Damit könne man mit kleinen Massnahmen Treibstoff und Energie sparen.

AGVS: «Umwelttechnische Bedenken wurden diskutiert»

Trotzdem ist die Lautsprecherkarte dem Image des BFE nicht förderlich. Es will deshalb mit dem AGVS Kontakt aufnehmen, sagt BFE-Sprecher Philippe Schwander: «Wir wollen schauen, dass in Zukunft auch bei solchen Werbekarten Energie gespart wird und nicht nur beim Autofahren.»

Beim AGVS habe man die umwelttechnischen Bedenken zur Werbeaktion schon diskutiert, sagt Markus Peter, Leiter Automobiltechnik und Umwelt gegenüber «Espresso»: «Wir haben uns dann aber entschieden, die Karte so zu versenden, weil wir uns einen möglichst grossen Effekt erhofften.»

Dass die Elektronik im normalen Abfall landen wird, glaubt der AGVS nicht. Garagisten seien sich gewohnt, Sonderabfälle fachgerecht zu entsorgen. Und wer das nicht will, könne die Werbekarte zur Entsorgung an den Verband zurückschicken – ausreichend frankiert.

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