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Versicherungen Prämienberechnung: 45-Jährige leben länger als 55-Jährige

Versicherungsmathematiker, sogenannte Aktuare, berechnen unsere Prämien und stützen sich dabei auf Statistik-Modelle. «Espresso» wirft einen Blick in eine Welt, die vor allem aus drei Dingen besteht: Zahlen, Zahlen und nochmals Zahlen.

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45jährige leben länger als 55jährige
aus Espresso vom 27.08.2013. Bild: Colourbox
abspielen. Laufzeit 7 Minuten 31 Sekunden.

Aktuare leben in einer Welt aus Zahlen. Genau aus diesem Grund haftet diesem Berufsstand etwas Verstaubtes an. Doch Hanspeter Tobler, Präsident der Schweizerischen Aktuarvereinigung, widerspricht: «Unser Beruf ist vielfältig. Es geht nicht nur um Zahlen. Wir müssen die gesamte Produktelandschaft einer Versicherung kennen.»

Mit diesem Wissen lassen sich Prämien berechnen. Bei einer Todesfallversicherung fliesst zum Beispiel als erstes das Alter des Versicherten in die Berechnungen ein.

«Von tausend 45-Jährigen sterben weniger als von tausend 55-Jährigen», rechnet Tobler vor. «Also zahlt ein 55-Jähriger, der sich frisch versichern lässt, eine höhere Prämie.»

Krankheit, Extremsportarten, Alter

Risikowoche im «Espresso»

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Wie werden Prämien berechnet? Sind die Schweizer überversichert? Diese und weitere Fragen beantwortet «Espresso» nächste Woche, jeweils um 08.10 Uhr auf Radio SRF1. Mehr

Bei seiner Prämienberechnung verwendet der Aktuar eine Vielzahl an Faktoren. Das Alter ist bei einer Todesfallversicherung zwar am wichtigsten für die Prämienberechnung, Es kommen aber weitere Punkte dazu.

Etwa der Gesundheitszustand. «Jemand, der an Diabetes leidet, zahlt im Extremfall bis zu dreimal mehr als eine gesunde Person», so Tobler. Ebenso verhält es sich mit Extremsportarten: Tiefsee-Tauchen, zum Beispiel, schlägt sich in höheren Prämien nieder.

Nicht immer erfolgreich

Auch Aktuare sind nur Menschen. Dies zeigt sich bei Fällen, bei welchen die Mathematiker falsch lagen. «Es ärgert einem natürlich schon, wenn man eine Entwicklung zu spät oder gar nicht bemerkt», so Tobler. Manchmal sei es aber auch so, dass die Statistiken zu ungenau sind.

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