Swisscows startete 2014 und die Nutzerzahlen der Schweizer Suchmaschine sehen auf den ersten Blick nicht schlecht aus: 17 Millionen sind es nach Angaben von Geschäftsführer Andreas Wiebe pro Monat. Im Vergleich mit Google ist dies allerdings mickrig: Dort klicken sich Milliarden ein – pro Tag.
Unabhängige Stiftung soll kontrollieren
Dafür, so Wiebe gegenüber Radio SRF, sei seine Plattform «eine Oase, auf der man ohne Überwachung surfen kann.» Also anonym, ohne dass die aufgerufene Seite gleich die Daten speichert und weitergibt. Der User muss dies den Betreibern von Swisscows aber einfach glauben.
Beweisen können sie es nicht. Eine unbefriedigende Situation, findet Wiebe. Man sei deshalb daran, eine unabhängige Stiftung zu gründen, die dann garantieren würde, dass dieser Grundsatz eingehalten werde. Ziel: «Wir wollen die erste freie Suchmaschine der Welt werden.»
Spender gesucht
Edle Absichten, fraglos. Schwieriger dürfte es werden, eine Finanzierung für das ambitiöse Projekt auf die Beine zu stellen. Auch drei Jahre nach dem Start steckt die Schweizer Suchmaschine in den roten Zahlen.
Die meisten potenziellen Werbekunden wollen Userdaten. Swisscows sucht deshalb auf seiner Website nach Spendern. Ähnlich wie die Internet-Enzyklopädie Wikipedia.
Digitalexperte: Keine Chance gegen Google
Die Plattform werde es sehr schwer haben im Markt der Suchmaschinen, prognostiziert SRF-Digitalexperte Guido Berger. Google sei absolut dominierend, daneben könne sich nur noch das Microsoft-Angebot Bing einigermassen behaupten. Bergers Fazit: «In diesem Markt ist nur noch in kleinen Nischen etwas zu holen.»
Zudem, so Berger, sei es für den Kunden nicht nur ein Nachteil, wenn eine Suchmaschine seine Daten registriere. Denn dies ermögliche ihr am Ende präzisere Suchergebnisse.