«500 Franken weniger, das ist ein enormer Unterschied», sagt Adriaan Welleman aus Wohlen (AG).
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Was ist passiert? Der Rentner liess sich am Schalter am Bahnhof Wohlen eine Reise nach Wien offerieren. Für eine Gruppe von sechs Personen: Wohlen-Wien retour, 1. Klasse. «Ich ging zum Schalter, weil ein Billett für eine Gruppe von sechs Personen übers Internet nicht buchbar ist», sagt Welleman.
Die SBB verlangt für diese Reise inklusive Platzreservierung und Bearbeitungsgebühr 1871 Franken. Auf der Internetseite der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) findet der Rentner dieselbe Verbindung, die ihm die SBB offeriert: gleicher Tag, gleiche Zeit, gleicher Zug.
SBB rund 40 Prozent teurer
Er stellt fest: Eine Gruppenreise für sechs Personen ist hier online buchbar, anders als bei der SBB. Aber nicht nur dies: Adriaan Wellemann stellt auch grosse Preis-Unterschiede bei Billett und Platzreservierung fest: Die ÖBB offeriert die Gruppenreise nach Wien für total 1320 Franken. Exakt 551 weniger.
Adriaan Welleman fühlt sich von der SBB über den Tisch gezogen: «Ich hätte doch gerne von den SBB, dass man mir auch die billigere Variante angibt.»
SBB gab ÖBB-Aktionen nicht weiter
Die SBB sagt, ihr seien die Hände gebunden. Sie verrechne den Kunden die Tarife, die sie von den ÖBB erhalte. Die Österreichische Bahn biete zusätzliche Spar-Angebote an, auf die die SBB nicht zugreifen könne.
Immerhin: Mit anderen Bahngesellschaften, mit der Deutschen, der Französischen und der Italienischen Bahn habe die SBB die Billettpreise harmonisiert.
«Kassensturz» machte Dutzende Stichproben und verglich Billettpreise. Tatsächlich: Bahnkunden bezahlen bei der Deutschen und Französischen Bahn in etwa gleich viel wie bei der SBB.
Das ist erfreulich. Dennoch, ein Unterschied bleibt: Die SBB kann für Züge nur eine bestimmte Anzahl Billette anbieten. Sind diese ausverkauft, lohnt es sich, bei den ausländischen Bahngesellschaften nachzufragen. Denn diese haben oftmals noch freie Bahnbillette.