In den letzten zwei Monaten konnte die Polizei in der ganzen Schweiz rund 100 Lastwagen aus dem Verkehr ziehen, welche mit sogenannten AdBlue-Manipulationen die Abgasreinigung der LKWs ausgeschaltet hatten.
Dabei werden kleine Geräte in den Lastwagen eingebaut, welche die Bordelektronik überlisten, sodass keine AdBlue-Flüssigkeit getankt werden muss. So kann das Fuhrunternehmen auf Kosten der Umwelt Geld sparen.
Trickser sind schwierig zu finden
Das Problem: Bei Schwerverkehrskontrollen ist es schwierig, den Tricksern auf die Schliche zu kommen, weil die Geräte können an unterschiedlichen Orten eingebaut werden.
Die Bundesämter für Strassen und für Umwelt haben sich darum mit dem Nutzfahrzeugverband Astag und den Lastwagen-Importeuren ausgetauscht, um die schwarzen Schafe unter den LKWs einfacher ausfindig zu machen, wie Jürg Röthlisberger, Direktor des Bundesamts für Strassen gegenüber «Espresso» sagt: «Wenn ein Gerät eingebaut wird, dann kann man dies bei einer Kontrolle noch sehen. Bei den neusten Lastwagen wird allerdings mit einer Software manipuliert und die ist noch schwieriger zu finden. Darum sind wir auf den Austausch mit den Importeuren und dem Astag angewiesen.»
Transportunternehmen wollen AdBlue-Kosten sparen
Und so werden die Lastwagen manipuliert: Damit ein Lastwagen möglichst wenig schädliche Abgase ausstösst, wird neben Diesel auch sogenanntes AdBlue getankt. Dieses reduziert die Stickoxide. Um das Geld für das AdBlue zu sparen, bauen die LKW-Betreiber kleine Geräte ein, welche die Abgasreinigung manipulieren. Die Lastwagen stossen so viel mehr Schadstoffe aus als erlaubt. Der Bund will nun mit vermehrten Kontrollen diesen Machenschaften einen Riegel schieben.