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Umwelt und Verkehr Airbag-Rückruf: Tausende Autos in der Schweiz betroffen

Japanische Autohersteller rufen wegen Problemen mit Airbags weltweit Hunderttausende von Fahrzeugen zurück. Eine Umfrage von «Espresso» bei Auto-Importeuren zeigt: Auch in der Schweiz werden mehrere Tausend Autos zurückgerufen.

Honda Schweiz ruft in den nächsten Wochen 7‘164 Fahrzeuge zurück, sagt Konzern-Sprecher Lionel Zimmer auf Anfrage des Konsumentenmagazins «Espresso» von Radio SRF 1. Die betroffenen Autobesitzer würden persönlich informiert: «Sie bekommen von uns in den nächsten Tagen oder Wochen einen Brief. Dann können sie sich direkt bei einem Händler melden.» Dort würde der betroffene Gasgenerator des Beifahrer-Airbags ausgetauscht.

Mazda Schweiz ruft wegen des defekten Airbags 2‘073 Fahrzeuge zurück. Bei Mazda geht es um die erste Generation des Mazda6, welche zwischen April 2002 und Juni 2003 hergestellt wurde. Bei Honda sind vom neuen Rückruf Fahrzeuge der Modelle Accord, CRV, Steam und Jazz mit Baujahr 2001 bis 2003 betroffen.

Toyota: «Airbag löst nicht plötzlich oder gar nicht aus»

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Wegen Problemen mit Airbags des Zulieferers Takata haben bereits im Jahr 2013 verschiedene Autohersteller weltweit über drei Millionen Fahrzeuge zurückgerufen. Eine akutes Sicherheitsrisiko bestehe nicht, sagt Philipp Rhomberg, Direktor von Toyota Schweiz: «Es besteht keine Gefahr, dass der Airbag plötzlich oder gar nicht aufgeht.»

Der Rückruf gehe auf fünf Meldungen von Toyota-Werkstätten in Japan und den USA aus dem Jahr 2013 zurück: Bei Unfällen ausgelöste Airbags hätten an den Armaturen zu grosse Schäden hinterlassen, erklärt Rhomberg. Toyota habe daraufhin weltweit 1,7 Millionen acht- bis zehnjährige Fahrzeuge zurückgerufen, davon 13‘000 in der Schweiz.

Es ist möglich, dass auch Nissan in der Schweiz weitere Autos zurückrufen muss wegen der Probleme mit den Airbags. Zahlen waren hier noch keine erhältlich.

Brandloch in Sitz-Überzug entdeckt

Der aktuelle, zweite Rückruf wurde durch eine weitere Meldung ausgelöst: Eine Toyota-Werkstatt in den USA hat auf einem Sitzüberzug ein Brandloch gefunden. Laut Philipp Rhomberg wird vermutet, dass dieses vom Airbag stammen könnte: «Aus diesem Grund hat man sich entschieden, die Gasgeneratoren nicht nur zu prüfen, sondern ganz zu ersetzen.»

Zur zweiten Rückruf-Aktion sagt Philipp Rhomberg weiter: «Es werden keine neuen Toyota-Kunden davon betroffen sein.» Toyota schreibe derzeit noch diejenigen Autobesitzer an, welche sich beim ersten Rückruf nicht in einer Garage gemeldet hätten. So könnten alle betroffenen Beifahrer-Airbags ausgetauscht werden.

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