Pünktlich zu Ostern erhöhten letzte Woche viele Tankstellen in der Schweiz ihre Preise um 3 Rappen. An einigen Tankstellen müssen Autofahrer jetzt über 2 Franken für einen Liter Benzin bezahlen, so wie im Jahr 2008, als die Preise einen historischen Rekordstand erreichten.
Die Benzinpreise steigen regelmässig zur Osterzeit. «Kassensturz» hat die Benzinpreisstatistiken des TCS der letzten zehn Jahre unter die Lupe genommen. Fazit: Fast immer erhöhten die Mineralölkonzerne zu Ostern die Preise. Im Jahr 2011 zum Beispiel erreichten die Preise zur Osterzeit dem Jahres-Höchststand und sanken nachher wieder.
Autofahrer vermuten, dass die Mineralölkonzerne die Preise bewusst in die Höhe treiben. Auch Tankstellenbetreiber Cosimo Gigliotti in Lausen bestätigt, dass die Preise vor Ostern steigen. «Immer wenn die Leute reisen müssen, wird Benzin teurer. Das ist jedes Jahr das gleiche», sagt Gigliotti gegenüber «Kassensturz».
Tankstellen schreiben sich Preise ab
Der Benzinpreisexperte des TCS, Erich Schwizer, glaubt nicht, dass hinter den Preiserhöhungen Absprachen der Mineralölkonzerne stehen. «Allerdings schreiben sich die Tankstellen die Preise ab», beobachtet Schwizer. Deshalb gebe es an vielen Orten gleiche Preise.
Die Erdölvereinigung, welche grosse Mineralölkonzerne wie Shell oder BP vertritt, sagt gegenüber «Kassensturz», dass die Preise keineswegs wegen Ostern steigen würden. Es gebe auch keine Preisabsprachen. Präsident Rolf Hart erklärt: «Wenn die Preise steigen, hat dies nichts mit Ostern zu tun. Die Preise erhöhen sich im Frühling wegen der steigenden Nachfrage».