Ein Kleber am Auto hat bis jetzt Autohalter daran erinnert, wann die obligatorische Abgaswartung fällig ist. Dieser Kleber wird für Autos mit einem sogenannten «On-Board-Diagnose-System» (OBD) hinfällig.
Ein gelbes Warnsignal am Armaturenbrett weist Autofahrer darauf hin, dass mit den Abgasen etwas nicht stimmt. Dann muss man innert 30 Tagen die Garage aufsuchen.
Der Blick in den Fahrzeugausweis
Wie erkenne ich, ob mein Auto ein solches OBD hat? Laut Guido Bielmann vom Bundesamt für Strassen Astra handelt es sich mittlerweile um die Mehrzahl der Autos. Solche mit Jahrgang 2004 oder später sollten über OBD verfügen, konkret gibt jedoch der Fahrzeugausweis Auskunft. Ein entsprechender Code (siehe Merkblatt) entbindet Autolenker vom obligatorischen Abgastest.
«Dies bedeutet jedoch nicht, dass man nicht mehr zur Garage muss», betont Guido Bielmann im Konsumentenmagazin «Espresso». Die Eigenverantwortung des Autohalters wird nun aber wichtiger. Wer ein Auto besitzt, sollte mit regelmässigen Services dafür sorgen, dass es einwandfrei unterwegs ist, nicht nur der Umwelt, sondern auch der Sicherheit zuliebe.
Kosten sparen mit einwandfreien Abgaswerten
Wer mit schlechten Abgaswerten unterwegs ist, riskiert zudem eine Busse. Die Kontrolle des Warnhinweises am Armaturenbrett durch die Polizei ist zwar schwieriger als diejenige des Abgasklebers.
Eine Anzeige ist jedoch möglich, wenn man mehrfach mit leuchtendem Warnhinweis erwischt wird. Zudem nimmt die Leistung des Motors drastisch ab, wenn die Abgaswerte schlecht sind – Häufigeres Tanken ist die Folge.
Skepsis bei den Garagisten
Der Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS) hatte sich mit Händen und Füssen gegen die Abschaffung der obligatorischen Abgaswartung gewehrt. Markus Peter vom AGVS rechnet gegenüber «Espresso» mit deutlich weniger Garage-Besuchen von Haltern neuerer Autos.
Dies ist nicht nur schlecht fürs Geschäft, sondern auch für die Umwelt und die Sicherheit, gibt sich Markus Peter überzeugt.
«Wir gehen davon aus, dass 5 Prozent der elektronischen Diagnose-Systeme fehlerhaft sind», warnt Markus Peter. Die obligatorische Abgaskontrolle alle zwei Jahre sei ein bewährtes Instrument gewesen. Die elektronische Fehleranzeige alleine genüge nicht, um Schadstoffe und CO2-Emissionen genügend einzudämmen.