Mit ihren Ihren Eltern wollte die Espresso-Hörerin einen Auflug nach Einsiedeln machen. An einem winterlichen Sonntag fuhren alle zusammen mit der S 40 der Südostbahn SOB von Rapperswil nach Einsiedeln.
Unterwegs musste sie auf die Toilette. «Schon als ich die Toilette betrat, stank es stark. Sie war auch sehr schmutzig», erinnert sie sich. Darum wollte sie zuerst einmal spülen. Das war ein verhängnisvoller Fehler.
Aus der Toilette spritzte der Passagierin plötzlich Kot entgegen. «Ich versuchte mich in einer Ecke in Sicherheit zu bringen», erzählt die Kundin, die heute noch über den Vorfall schockiert ist. Trotzdem wurde sie von oben bis unten vollgespitzt.
Augeninfektion wegen Bakterien
Einige Spritzer trafen die Kundin auch im Gesicht, so dass sie sich einige Tage später wegen einer bakteriellen Infektion in ärztliche Behandlung begeben musste. Sie meldete den Vorfall in Einsiedeln dem Kondukteur.
Dieser entschuldigte sich. Sie fragt sich, warum das defekte WC vor der Fahrt nicht vom Kondukteur geschlossen wurde.
Auf eine erste Reklamation beim SOB-Kundenservice erhielt die Kundin einen 10 Franken Gutschein und einen Schirm. Mit Unterstützung des Konsumentenforums wandte sie sich nochmals an die SOB. Nach der zweiten Reklamation klärte die SOB den Vorfall genauer ab.
Doch noch anständige Entschädigung
SOB-Mediensprecherin Ursel Kälin erklärt gegenüber «Espresso»: «An diesem 24. Febraur hatte es Schnee und war es sehr kalt, darum ist beim WC das Entlüftungsrohr zu gefroren.»
Bei der kaputten Toilette handelt es sich um ein sogenanntes Bioreaktor-WC. Bei diesen modernen Toiletten wird das «Geschäft» unter Vakuum abgesogen und in einem Tank gelagert.
«Damit das Vakuum funktioniert, braucht es aber eine Entlüftung und diese war durch Schnee und Eis verstopft», sagt Kälin. Die Techniker der SOB seien mit Hochdruck daran, eine technische Lösung für dieses Problem zu finden. «Im kommenden Winter ist das Problem behoben», verspricht die SOB-Mediensprecherin.
«Wir entschuldigen uns bei der Kundin für die unangemessene Reaktion unseres Kundendienstes», sagt Kälin gegenüber «Espresso». Da sich die Kundin erst zwei Monate nach dem Vorfall bei der SOB gemeldet habe, sei der Vorfall falsch eingeschätzt worden. «Wir haben der Kundin nun ihr Halbtax- und ihr ZVV-Jahres-Abonnement um 12 Monate verlängert.»