«Muss ich nun jedes Mal die Preise vergleichen, bevor ich mit meinem Handy ein Billett kaufe?», fragt sich Ulrich Gessler. «Nein», antwortet SBB-Sprecher Daniele Pallecchi. Die Tarife sind überall die gleichen, ausser im Engadin. Der Grund: Der Verkehrsverbund Engadin Mobil stellt seine Zonenbillete der SBB nicht zur Verfügung. Die SBB bietet so lediglich teurere Streckenbillette an.
Zonenbillete sind billiger als Streckenbillete
Das extremste Beispiel ist die Strecke Alp Grüm - Maloja. Für diese Strecke bezahlen Kunden am SBB-Schalter, am SBB-Automaten oder über die SBB-App für ein Billett zweiter Klasse 28.60 Franken. Ein entsprechendes Zonenbillet, welches im Engadin gekauft wird, kostet hingegen lediglich 20.40 Franken, fast 30 Prozent weniger.
Eine unbefriedigende Situation, hält Daniele Pallecchi von der SBB fest. «Ziel muss es sein, dass an allen Schaltern, am Automaten und am Handy überall in der Schweiz die gleichen Preise gelten.» Auch der Verkehrsverbund Engadin Mobil möchte einheitliche Preise. «Wir sind aktiv auf die SBB zugegangen, eine Lösung ist in Sicht», erklärt Ramona Janett, Geschäftsleiterin von «Engadin Mobil» auf Anfrage von «Espresso».
Zeitpunkt der Lösung noch offen
Die Verhandlungen zwischen SBB und «Engadin Mobil» stehen offenbar kurz vor dem Abschluss. Wann Kunden überall die gleichen Preise zahlen, steht jedoch noch nicht fest. Kommt es zur Lösung, gibt es derartige Preisunterschiede in der Schweiz nicht mehr. Neben «Engadin Mobil» bietet einzig die die Tarifgemeinschaft Klosters-Davos ihre Billete der SBB nicht an. Preisunterschiede gibt es jedoch keine.