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Umwelt und Verkehr Hormonbehandlung: Nur beim Bio-Schweinefleisch verboten

Pferdestuten leiden für unsere Schweinefleischproduktion. Der Beitrag im «Kassensturz» über das Geschäft mit Hormon aus Blut trächtiger Stuten sorgt für Aufruhr. Viele Konsumenten wollen wissen: Welches Fleisch ist garantiert ohne diese fragwürdige Hormonbehandlung? «Kassensturz» hat nachgefragt.

«Kassensturz» vom 29.09.2015:

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«Kassensturz» hat bei den grössten Detailhändlern nachgefragt: Bei welchen Schweinefleischprodukten gibt es die umstrittene Hormonbehandlung nicht?

Nur Bio gibt klare Antwort

Über die Zustände auf den Südamerikanischen Blutfarmen zeigen sich alle Detailhändler erst einmal schockiert. Sie schreiben «Kassensturz», dass sie eigentlich auf so produziertes Fleisch verzichten wollen. Doch die Detaillisten haben noch keine Übersicht über den Hormoneinsatz bei ihrem Schweinefleisch. Das heisst: Auch bei Labelprodukten ist eine Hormonbehandlung möglich.

  • Einzig beim Bio-Fleisch können die Detailhändler derzeit die Anwendung des Pferdeblut-Hormons ausschliessen. Denn die Vorschriften vom Verband Biosuisse sind klar: «Der Einsatz von Hormonen, um den Fortpflanzungszyklus zu beeinflussen, ist im Biolandbau nicht erlaubt.»

Die Antworten der Detailhändler (Auszüge):

  • Migros: Die im Kassensturz gezeigten Bilder sind für uns inakzeptabel und wir verurteilen eine solche Behandlung von Tieren aufs Schärfste. Grundsätzlich sind nun die Hersteller der PMSG-Medikamente und die Schweinefleischproduzenten in der Pflicht die Missstände zu beheben. Migros verlangt zeitnah Lösungsvorschläge der Branche.
  • Coop: Wir dulden dieses Mittel nicht. Ein intensiver Austausch mit dem Tierschutzbund sowie mit unseren Lieferanten zur Lösungsfindung hat bereits begonnen.
  • Lidl: Wir akzeptieren diesen Umgang mit Tieren nicht. Wir haben unsere Lieferanten um sofortige Lösungsvorschläge gebeten.
  • Aldi: Den Einsatz des Hormonpräparats in der Schweinezucht lehnen wir ab. Wir drängen unsere Fleischproduzenten darauf, freiwillig auf Medikamente wie P.G. 600 zu verzichten.
  • Denner: Den Einsatz des Hormons lehnen wir ab. Wir haben bei unseren Lieferanten mit Nachdruck entsprechende Abklärungen und Anpassungen eingefordert.
  • Volg: Den in der Sendung gezeigten Umgang mit Pferden zur Gewinnung des Hormons PMSG können wir nicht akzeptieren. In erster Linie sind nun die Branchenverbände und die Zulassungsstelle Swissmedic gefragt, um die Problematik anzugehen.
  • Spar: Spar und ihre Lieferanten werden sich im Rahmen ihrer Einflussmöglichkeiten für eine nachhaltige Branchenlösung einsetzen.
  • Manor: 80 Prozent des Schweinefleischs in Manor entstammen Zuchten, die frei von P.G.600-Behandlungen sind. Für das restliche Schweinefleisch prüfen wir mit unseren Lieferanten rasche Lösungsansätze.
  • Globus: Ziel muss es sein, wo immer möglich auf die Verwendung zu verzichten.

Bio: Schweine-Eber statt Hormonspritze

Es geht auch ohne hormonelle Stimulation. Das zeigen viele Züchter vor allem in der Biolandwirtschaft. Bio-Schweinezüchter Walter Zumbühl im Luzerner Hinterland setzt auf seinen Schweine-Eber Jack statt auf Hormonspritzen. Der Eber soll die jungen Zuchtsauen nebenan stimulieren, damit sie schneller brünstig werden.

«Espresso» vom 01.10.2015

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Walter Zumbühl hat rund sechzig Muttersauen. Jedes Jahr ersetzt er etwa einen Drittel mit Jungsauen und gliedert sie in die Gruppe ein. Das Problem: Jungsauen brauchen nach dem ersten Wurf länger bis sie wieder brünstig werden. Weil Hormone zur Brunstsynchronisation oder Stimulation im Bio-Landbau verboten sind, greift Bio-Bauer zu natürlichen Hilfsmitten: Die Jungtiere lässt er erst älter werden, bevor er sie zum ersten Mal Ferkel gebären lässt. Und nach dem Wurf bringe er die Jungsauen von einer Buchte in die andere, am besten neben einen Eber. Ausserdem wechsle er gleichzeitig noch das Futter.

Wenn das nichts nütze, habe er die nächste Chance in drei Wochen. Das koste etwas Zeit und Futter, sei aber mit dem Bio-Preis abgegolten. Zumbühl ist von den Vorteilen überzeugt: «Man stört den natürlichen Zyklus nicht. Das Tier bleibt langfristig vital und leistungsfähig.»

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