Mehlig oder fest kochend, gut frittierbar, unkompliziert im Anbau: Solche Eigenschaften sind heute Trumpf, wenn es um Kartoffeln geht. Im Handel befinden sich darum etwa 30 Sorten, welche die heutigen Ansprüche am besten erfüllen.
Der Ackerbau-Experte Christoph Gämperli warnt aber davor, andere Sorten zu vergessen und zu vernachlässigen: «Kartoffel-Sorten sterben relativ schnell aus.» Und damit würden unter Umständen auch Eigenschaften verschwinden, die zwar heute nicht gefragt, in Zukunft aber entscheidend sein könnten.
Aus «Matilda» und «Pirol» entsteht Neues
Verändern sich in Zukunft Klima, Konsumentenwünsche oder Anbaumethoden, müssen sich auch die Kartoffeln verändern. Und die Grundlage für neue Züchtungen liege in alten Sorten, sagt Christoph Gämperli, Ackerbau-Berater des Kantons St. Gallen.
Es lohne sich deshalb, diese zu pflegen. Er selbst tut dies aktiv – im Sortengarten des Landwirtschaftlichen Zentrums Flawil (SG). Dort wachsen rund hundert alte Kartoffel-Sorten mit Namen wie Matilda, Pirol oder Saturna. Der Sortengarten zeigt ausserdem bereits heute, wie aus alten Sorten Neues entstehen kann.
Blaue Chips
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Flawil ist nämlich auch die Heimat der blauen Pommes Chips, die mittlerweile international gefragt sind. Genauer: Christoph Gämperli hat es geschafft, aus einer alten, blauen Kartoffel-Sorte eine moderne Sorte zu züchten.
Im Gegensatz zur ursprünglichen Kartoffel verfärbt sich die Neuzüchtung, der blaue St. Galler, beim Frittieren nicht mehr braun oder schwarz.
«Acht-Wochen-Nüdeli – die beste Kartoffel»
Alte Sorten können jedoch auch unverändert schon heute eine Bereicherung sein – und für Abwechslung auf dem Teller sorgen. Christoph Gämperli schwärmt: «Es gibt keine bessere Kartoffel als ein gekochtes Acht-Wochen-Nüdeli, frisch aus dem eigenen Garten.»
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