Fahrzeugrückrufe laufen in der Schweiz meist so ab: Entscheidet sich ein Hersteller zum Rückruf, so gelangt er mit den betroffenen Chassisnummern an das Bundesamt für Strassen (Astra), wo in einer Datenbank sämtliche Fahrzeuge mit aktuellem Halter registriert sind. Das Astra liefert die Adressen der betroffenen Halter an den Hersteller weiter, der die Halter dann wiederum anschreibt.
Sechs bis acht Wochen Geduld
Auch beim aktuellen Rückruf von Toyota kommt dieses Prozedere zum Zug. Halter eines Toyota Yaris oder Auris erfahren aber nicht sofort, ob ihr Fahrzeug in die Garage muss: «Es kann sechs bis acht Wochen dauern, bis die Halter ein Schreiben von uns bekommen», sagt Hannes Gautschi, Direktor Kundendienst und Technik von Toyota Schweiz.
Man habe jetzt die Chassisnummern von Toyota erhalten. «Sobald wir die Halteradressen vom Astra bekommen haben und genügend Ersatzteile vorhanden sind, werden wir die Kunden auffordern, sich bei ihrer Garage zu melden.» Diese ersetze dann kostenlos den Airbag.
«Airbag wird nicht während Fahrt ausgelöst»
Weltweit sind vom Rückruf fast drei Millionen Autos des japanischen Herstellers betroffen. Sie sind ausgerüstet mit Airbags des ebenfalls japanischen Herstellers Takata. Es besteht die Gefahr, dass diese Airbags fehlerhaft auslösen.
«Es ist nicht so, dass diese Airbags während einer normalen Fahrt ausgelöst werden», beteuert Hannes Gautschi von Toyota Schweiz. Aber wenn ein Auto in einen Unfall verwickelt sei, könne der Airbag unter Umständen zu stark oder zu schwach auslösen. Weltweit wird dieser Defekt mit mindestens 16 Todesfällen und zum Teil schweren Verletzungen in Zusammenhang gebracht, die meisten davon in den USA.