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Umwelt und Verkehr Neuer Verein will im Dschungel der Regional-Labels aufräumen

Für Produkte aus der Region bezahlen viele Konsumentinnen und Konsumenten gerne etwas mehr. Kein Wunder, wächst damit auch die Zahl der regionalen Gütesiegel. Doch welche Anforderungen gelten dafür? Vier grosse Träger-Organisationen haben sich nun auf gemeinsame Standards geeinigt.

Kommt ein Produkt aus der Region, sind mehr als 60 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer bereit, etwas mehr dafür zu zahlen. Das zeigt eine repräsentative Studie der Firma Goldbach Interactive. Logisch, dass Produzenten die regionale Herkunft ihrer Produkte entsprechend herausstreichen.

So sind in den Regionen neben speziellen Käse-, Brot- und Biersorten auch spezielle Gütesiegel entstanden. Doch welches Label steht wofür? Viele Konsumentinnen und Konsumenten haben den Überblick längst verloren.

«Das sind wir dem Konsumenten schuldig»

Die Produzenten hätten das Problem erkannt, sagt Urs Bolliger, Präsident des neuen Vereins Schweizer Regionalprodukte, im Konsumentenmagazin «Espresso» auf Radio SRF 1: «Man ist es dem Konsumenten schuldig, dass man sich mindestens in den Ansprüchen an ein regionales Produkt auf einen einheitlichen Standard einigt.» Genau das ist das Ziel der vier Gründungs-Organisationen des neuen Vereins.

Die vier grossen Vermarktungsorganisationen haben sich bereits auf einheitliche Anforderungen geeinigt. Bei «Alpinavera», «Culinarium», «Das Beste der Region» und «Pays romand – pays gourmand» gelten nun einheitlich folgende Standards:

  • Nicht zusammengesetzte Produkte: Zutaten stammen zu 100% aus der Region (zB. Fleisch, Milch, Käse)
  • Zusammengesetzte Produkte: Zutaten stammen zu mindestens 80% aus der Region, die Hauptzutat zu 100%
  • Zwei Drittel der Wertschöpfung des Produktes wird in der Region erwirtschaftet.

Die Einhaltung der Kriterien werde durch unabhängige Kontrollstellen überprüft, sagt Urs Bolliger. Und auch, dass alle regionalen Organisationen willkommen seien, sich diesen Richtlinien anzuschliessen. Das Problem des Regional-Label-Dschungels ist damit allerdings noch nicht gelöst: Wie sollen Konsumentinnen und Konsumenten im Laden oder im Restaurant wissen, ob ein Label nun dazugehört?

Verein denkt über weiteres Gütesiegel nach

Eine Idee hat der Verein Schweizer Regionalprodukte bereits: Er denkt über ein weiteres Gütesiegel nach! Das tönt nach noch mehr Labels und noch weniger Übersicht.

Aber Urs Bolliger erklärt: Das Gütesiegel könnte zusätzlich zu einem Regional-Label auf der Produkte-Etikette stehen – als Zeichen dafür, dass das Label die Standards des Vereins erfüllt. Ein gemeinsames Gütesiegel könnte auf 2017 eingeführt werden.

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