Bei jeder Art von Notfall – sei er medizinisch oder anderer Natur – sollte man als Zugpassagier zuerst den SOS-Knopf drücken. Den findet man in den S-Bahnen bei der Türe, daneben ist eine Gegensprechanlage.
Man wird mit der Bahnpolizei verbunden und die organisiere alles Weitere, erklärt SBB-Mediensprecher Daniele Palecchi: «Die Bahnpolizei ist das Herz des Bahnbetriebs, sie kontaktiert alle relevanten Stellen.»
Betriebszentrale konnte nicht rechtzeitig reagieren
Die SOS-Knöpfe gibt es nur in S-Bahnen. In allen anderen Zügen sollte die Nummer der Bahnpolizei aber bei den Türen und zum Teil auch bei den Fenstern zu finden sein: 0800 117 117.
Die Bahnpolizei kann dann auch die Betriebszentrale informieren, die wiederum den Lokführer. Selbst die Ambulanz anrufen, bringt laut Palecchi «höchstens ein Durcheinander».
So ist es auch im Fall der gestürzten Frau passiert. Die anderen Passagiere haben per Handy zuerst die Ambulanz benachrichtigt und erst dann den SOS-Knopf gedrückt.
Die Betriebszentrale ist gar nicht dazu gekommen, im nächsten Bahnhof das Rot-Signal einzuschalten, damit der Lokführer nicht weiterfahren kann.
Notbremse nur im absoluten Notfall
Selbst, wenn ein Passagier einen Herzinfarkt hat und es sehr schnell gehen muss, ist der SOS-Knopf die beste Variante. Was man auf keinen Fall tun sollte, ist die Notbremse ziehen. Daniele Palecchi sagt: «Die Notbremse sollte man nur ziehen, wenn jemand Gefahr läuft, vom Zug überrollt zu werden.»