2013 berichtete das Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1 über die Pläne der IATA, des Dachverbands der internationalen Fluggesellschaften. Mit einem riesigen Datensammelbecken der Angebote aller Airlines solle ab 2016 der Profit gesteigert werden.
Die Reisebranche fürchtete, dadurch den Anschluss an die Kunden zu verlieren. Auch Datenschützer und Flugpassagiere waren in Sorge. Denn der Datenstandard NDC ermöglicht es grundsätzlich den Fluggesellschaften, ganz gezielt auf die Kunden abgestimmte Angebote zusammenstellen zu können.
Das Horrorszenario des gläsernen Kunden: Je nach Profil des interessierten Fluggastes verändert sich der offerierte Preis. Die Fluggesellschaft kalkuliert mit der Nationalität, dem bisherigen Reiseverhalten oder dem Lebensstatus (Single/Familie) des Interessierten.
Kunde noch nicht aus Glas
Bisher war die Angst jedoch unbegründet, bilanziert Francis Meier, Sprecher des Eidgenössischen Datenschützers: «Man merkt, dass es den Fluggesellschaften inzwischen bewusst geworden ist, dass das Erstellen von Persönlichkeitsprofilen freiwillig geschehen muss.»
Das sieht auch Jörg Götz von Hitchhiker so, einem internationalen Software-Unternehmen für die Reiseindustrie in Frankfurt: «Die Angst, die man vor NDC vor einigen Jahren noch hatte, war bisher unbegründet. Die Airlines wollen die Kunden in erster Linie auf den eigenen Vertriebskanal, also die eigene Homepage locken. So können sie die Kosten optimieren. Personalisierte Angebote sehe ich weit und breit nicht.»
Einige Fluggesellschaften, darunter auch die Swiss, stecken momentan in einer Testphase. Wie weit man mit der Nutzung der neuen Möglichkeiten dereinst gehen wird, lässt sich noch nicht vorhersagen. Allerdings wollen die Fluggesellschaften demnächst in dieser Sache informieren.