Das grosse Handicap bei Elektroautos ist die Auflade-Zeit. An normalen Ladestationen dauert es mehrere Stunden, bis die Batterie wieder voll ist. Für Reisen über längere Strecken ist dies denkbar ungünstig. Daher steigt auch in der Schweiz das Interesse an Schnelllade-Säulen, bei welchen die Ladezeit nur 20 bis 25 Minuten beträgt.
Bis Anfang April 2014 war erst ein Dutzend der geplanten 150 Schnelllade-Säulen in Betrieb. Nach neuesten Schätzungen dauert es vermutlich bis ins Jahr 2020, bis alle 150 Säulen des «Evite»-Netzes stehen, sagt der Dachverband Swiss E-Mobility auf Anfrage des Konsumentenmagazins «Espresso» von Radio SRF 1.
Der Grund für die Verzögerung liegt darin, dass sich der Elektrofahrzeugmarkt langsamer entwickelt als erwartet.
Weniger Elektroautos als vorausgesagt
Einerseits verzögerte sich der neue europäische Ladestecker, der zur Norm werden soll. Andererseits kamen weniger Elektrofahrzeugmodelle auf den Markt und es wurden auch weniger Fahrzeuge verkauft als prognostiziert.
Die Zahl der Elektrofahrzeuge auf Schweizer Strassen steigt zwar. Ende 2013 waren gemäss dem Bundesamt für Statistik jedoch erst 2700 reine Elektroautos registriert. Diese Zahlen lassen die Investoren noch zögern, mindestens 70'000 Franken für den Bau einer Schnelllade-Säule auszugeben.
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In Deutschland haben kürzlich Autohersteller, Stromkonzerne, und Hochschulen bekanntgegeben, dass sie mit staatlicher Unterstützung bis ins Jahr 2017 ein Netz von 400 Schnelllade-Säulen aufbauen möchten. Diese Säulen sollen vor allem entlang der grossen Verkehrsachsen und in den Metropolen zu stehen kommen.
Das Schweizer Schnelllade-Netz dagegen soll auch Verkehrsknotenpunkte in ländlichen Regionen abdecken. Und die Säulen sind – im Gegensatz zu Deutschland - für alle Typen von Ladesteckern geeignet .