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Umwelt und Verkehr Treibhausgas bei Kühen: Neue Messmethode misst Rülpsen

Ein beachtlicher Teil der Treibhausgase weltweit stammen aus der Viehzucht. Mit einer neuen Messmethode will man herausfinden, wie viel schädliches Methan und Kohlendioxid die Wiederkäuer ausstossen.

Im Institut Agroscope von Posieux FR wird die Atemluft der Testkühe gemessen. Greenfeed heisst eine neue Messmethode aus den USA. Sie soll eine schnellere und effizientere Messung ermöglichen. Bisher mussten die Rinder in Respirationskammern gesperrt werden, oder man band ihnen ein Messgerät als Rucksack um. Dank der neuen Methode spürt die Kuh gar nicht, dass ihr Ausstoss an Methan und Kohlendioxid gemessen wird.

Lockfutter macht’s möglich

Bei der neuen Methode erhalten die Tiere Futter von einem Automaten, der die Kuh am Chip in ihrem Halsband erkennt. Während das Tier frisst, wird die dabei ausgestossene Luft von einem Ventilator abgesaugt und sofort die Methan- und Kohlendioxidkonzentration bestimmt. Denn: Kühe furzen nicht, Kühe rülpsen das Methangas!

Das Gerät ist mobil, es lassen sich damit Messungen über lange Zeiträume an Kuhherden in ihrer gewohnten Umgebung durchführen.

Vielversprechender Test

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Noch wird die neue Anlage im Nutztier-Institut Agroscope im freiburgischen Posieux erst getestet, doch Andreas Münger von der Forschungsgruppe Wiederkäuer berichtet von guten, ersten Erfahrungen.

Langfristig sollen die Messresultate den Forschern Anhaltspunkte geben, wie der Treibhausgas-Ausstoss der Wiederkäuer gesenkt werden kann. Forscher experimentieren unter anderem mit der Ernährung, damit Kühe und Schafe weniger rülpsen müssen.

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