Am Wochenmarkt in Luzern findet die Kundschaft mehr als genug Nüsslisalat. Das Problem sei das warme Wetter, sagt Gemüsebäuerin Marlies Rösch: «Der Nüsslisalat wurde im September gestaffelt gesetzt, weil er auch so wachsen sollte. Nun ist alles aufs Mal erntereif.» Ähnlich sehe es beim Rosenkohl und anderem Wintergemüse aus, weil es zu warm sei.
«Noch nie dagewesene Situation»
Dagegen tun könne man nicht viel. Dies sagen auch andere Gemüsebauern auf dem Luzerner Wochenmarkt. Peter Buholzer erzählt: «Anfangs Jahr werden jeweils die Setzlinge für die ganze Saison vorbestellt.»
Wetter hin oder her müssten diese dann auch in den Boden, wenn sie geliefert würden: «Und wenn es warm ist, schiesst der Nüsslisalat halt schneller auf als gedacht.» Für die Produzenten bedeute diese Überproduktion einen schlechteren Preis.
Auch der Schweizer Gemüseproduzentenverband spricht gegenüber Espresso von einem schwierigen Winter für die Nüsslisalat-Produktion: «Eine noch nie dagewesene Situation.» Man hatte überdurchschnittliche Erträge, während die Konsumenten eher verhalten Nüsslisalat gekauft hätten. Die Preise für Nüsslisalat waren in diesem Winter denn auch tiefer als in anderen Jahren.
Preise für Nüsslisalat sinken weiter
Vorübergehend hat sich die Situation zwar etwas beruhigt. Aber die nächste Nüsslisalat-Welle rollt bereits auf die Läden zu, sagt Coop-Sprecher Ramon Gander: «Nächste Woche kommt wieder recht viel Nüsslisalat in die Läden. Deshalb werden die Preise nochmals sinken.» Mit Aktionen versuchen die Grossverteiler Migros und Coop den Absatz weiter anzukurbeln.
Der Zeitpunkt der nächsten Nüsslisalat-Schwemme ist nicht ideal. So meint Migros-Sprecher Luzi Weber: «Dummerweise sind gerade noch Schulferien. Dies hat einen kleineren Absatz zur Folge.» Ganz blöd wäre laut Luzi Weber, wenn es zusätzlich frühlingshafte Temperaturen gebe: «Denn wenn es wärmer wird, essen die Leute weniger Nüsslisalat.»