Jedes Jahr um den ersten Advent werden in den meisten Schweizer Städten mehr oder weniger aufwändige Weihnachts-Beleuchtungen montiert. «Espresso» wollte von der Energieexpertin Giuse Togni von der Schweizerischen Agentur für Energieeffizient (Safe) wissen, welche Beleuchtungen besonders wenig Strom verbrauchen.
Bewertet wurden die Weihnachtslichter in Appenzell, Baden, Basel, Bern, St. Gallen und Zürich. Erfasst wurden der Lampentyp, die elektrische Leistung, die Betriebszeiten und die Länge der Strasse.
St. Gallen und Baden top...
Dabei zeigte sich, dass St. Gallen und Baden bei der Energieeffizienz klar am besten abschneiden, mit insgesamt drei von drei möglichen Sternen.
Giuse Togni begründet dies so: «St. Gallen und Baden haben beide ein flächendeckendes Beleuchtungskonzept mit ausschliesslich LED-Lampen. Zudem wird in St. Gallen die Beleuchtung in der Nacht am 22.30 Uhr abgeschaltet. In Baden brennen die Lämpchen zwar die Nacht durch, dafür wird die Strassenbeleuchtung ausgeschaltet.»
Weniger gut hat die Weihnachtsbeleuchtung der Stadt Zürich mit nur zwei Sternen abgeschnitten. Dies weil abseits der Bahnhofstrasse noch zahlreiche Glühbirnen im Einsatz sind.
«Die LED-Lampen von «Lucy in the Sky» in der Bahnhofstrasse sind spitze, was das Energiesparen angeht. Leider gibt es in der restlichen Stadt viele energiefressende Glühbirnen in der Weihnachtsbeleuchtung», kritisiert Giuse Togni. Das hat Abzüge zur Folge.
... Appenzell flop
Nicht gut abgeschnitten haben die Städte Basel und Bern mit nur je einem Stern. «In beiden Städten sind zwar teilweise LED-Lampen im Einsatz. Der grösste Teil der Beleuchtung wird jedoch noch mit Glühbirnen erzeugt. Das braucht unnötig viel Energie», rechtfertigt Giuse Togni die schlechte Bewertung. Immerhin sollen in Basel die Glühbirnen bald durch LED-Lampen ersetzt werden.
Test
Schlusslicht im «Espresso»-Ranking ist Appenzell. Dort sind überhaupt keine LED-Lampen im Einsatz. «Die 43 Sterne mit je 30 Glühbirnen sind wahre Energieschleudern», sagt Energieexpertin Giuse Togni. «Ein Stern in Appenzell braucht zehn Mal so viel Energie wie ein Stern in St. Gallen.» Resultat: Ebenfalls nur einer von drei Sternen.