Müssen Millionen von Bäume gefällt werden, nur damit wir unseren Allerwertesten reinigen können? Offensichtlich ja: Die Mehrheit der Schweizer benutzt auf der Toilette Papier aus Frischfasern.
Dagegen kämpft die Umweltschutz-Organisation WWF. Waldspezialistin beim WWF ist Simone Stammbach und sie fordert gegenüber «Espresso»: «Wenn wir die Zerstörung der Wälder wirklich aufhalten wollen, dann braucht es noch mehr ein Umdenken. Der WWF berät auch Firmen bei der Verringerung ihres ökologischen Fussabdrucks. Dabei empfehlen wir immer ein Umsteigen auf Recycling-WC-Papier.»
Zwei Millionen Bäume für WC-Papier
Für den Schweizer Konsum brauche es jährlich 2 Millionen Bäume. Die Belastung für die Umwelt bei Recycling-Papier sei etwa drei bis fünf Mal kleiner als für Frischfaserpapier.
Weltweit fliesst fast die Hälfte des kommerziell geschlagenen Holzes in die Zellstoff- und Papierproduktion. Problematisch ist auch der Energieverbrauch bei der Produktion von Frischfasern. WWF empfiehlt darum Recycling-Papier. Wenn es unbedingt Frischpapier sein müsse, dann Produkte mit FSC, sagt Simone Stammbach vom WWF.
Kassensturz: auch Oeko-Papier ist gut
Vielen dürften auf Frischfaser-Papier setzen, weil das Toilettenpapier weicher ist. Ein Test der Konsumentensendung «Kassensturz» zeigt: Frischfaser-Papier ist in der Regel weicher, aber auch Recycling-Papier ist gut oder genügend. So erhielt das Oecopapier «Oeco Swiss», gekauft bei Manor, das Prädikat «gut». Etwas weniger weich, aber immerhin «genügend» schnitt das Oecoplan-Produkt von Coop ab.