«Wer 10 Minuten vor Abflug das Einsteige-Gate nicht passiert hat, dessen Koffer wird gesucht und dann auch ausgeladen», sagt Stefan Bürgi, Operationsmanager bei Swissport am Flughafen Zürich.
Swissport ist unter anderem für die Gepäckabfertigung am Flughafen zuständig. Als letzte Warnung wird der Passagier jedoch über Lautsprecher ausgerufen.
Kein Koffer ohne Passagier
Vom Gate erhalten die Mitarbeiter im Frachtraum die Gepäcknummer des fehlenden Passagiers. «Sie beginnen dann mit der Suche nach dem Gepäckstück. Dazu müssen sie den gesamten Frachtraum durchsuchen», so Bürgi. Dass kann dauern.
Aus Sicherheitsgründen darf kein Koffer ohne seinen Besitzer fliegen. Diese Regel wurde 1988 nach dem Attentat von Lockerbie eingeführt. Damals hatte ein Attentäter auf einem Flug der amerikanischen Fluggesellschaft PanAm in einem Koffer eine Bombe versteckt, ohne mitzufliegen. 270 Menschen starben.
Dass Passagiere ihren Koffer eingecheckt haben und dann nicht am Gate erscheinen, hat laut Bürgi verschiedene Gründe: «Sie stehen im Stau, haben den Zug verpasst oder vergessen beim Dutyfree-Shopping die Zeit. Es gibt auch Leute, die sich verlaufen und das Gate nicht rechtzeitig finden.»
Wenig Verständnis, wenn Koffer ausgeladen wird
Meist hätten die verspäteten Passagiere, wenn sie doch noch auftauchen, kein Verständnis dafür, dass ihr Koffer wieder ausgeladen wurde. «Sie sind der Meinung, dass wir auf sie hätten warten sollen.
Sie vergessen aber, dass durch die Verspätung so der ganze Flugplan durcheinander gerät und die 300 anderen Passagiere im Flugzeug auf sie warten müssen.»
Wenn der Koffer aus dem Flieger ausgeladen worden ist, dann müssen die verspäteten Passagiere entweder ein neues Ticket kaufen oder eine Gebühr bezahlen.