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Ungenügend kontrolliert Interdiscount verkauft Occasion-Gerät mit Daten drauf

Es war ein verlockendes Angebot. Interdiscount verkaufte in Egerkingen (SO) Retouren aus dem Online-Shop mit bis zu 50 Prozent Rabatt. Ein Kunde griff zu und kaufte für 42 Franken einen MP3-Player. Als er das Gerät an seinen Computer anschloss, erlebte er eine grosse Überraschung: Auf dem Player waren bereits 1600 Musikstücke gespeichert.

Der betroffene Kunde findet das heikel und meldet sich beim SRF-Konsumentenmagazin «Espresso»: «Unter diesen 1600 Dateien könnten auch solche sein, die rechtlich problematisch sind», meint er und fordert: «Die Läden müssen sensibilisiert werden, damit sie keine Occasion-Geräte weiterverkaufen, auf denen bereits Daten gespeichert sind.» Er erwartet, dass solche Geräte zuerst geprüft und allfällige Dateien gelöscht werden.

Schnäppchentisch
Legende: Paraidies für Schnäppchenjäger: In Solothurn werden Retouren aus dem Online-Shop mit bis zu 50 Prozent Rabatt verkauft. SRF

Interdiscount führt Vieraugenprinzip ein

In einer Stellungnahme entschuldigt sich Interdiscount beim Kunden: «Da ist ein Fehler passiert.»

Grundsätzlich prüfe man jede Retoure, bevor sie als Occasionsware verkauft werde. «Retouren mit Speichermedien werden vor dem Weiterverkauf von uns standardmässig kontrolliert beziehungsweise der Speicher mittels professioneller Software gelöscht», sagt Interdiscount-Sprecherin Alexandra Friedli gegenüber «Espresso». Als Händler sei man dazu verpflichtet, die Daten zu löschen, bevor ein Gerät in den Verkauf gelangt.

Aus dem Vorfall in Egerkingen zieht Interdiscount Konsequenzen, sagt Friedli: «Zum einen wurden unsere Mitarbeitenden sensibilisiert. Zum anderen haben wir ein Vieraugenprinzip eingeführt: Geräte mit Speichermedien werden bei uns zukünftig doppelt kontrolliert.» Damit soll es nicht mehr vorkommen, dass ein Gerät mit vollem Speicher weiterverkauft wird.

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