Das Gesundheitswesen ist krank, die Prämien steigen. Doch es gibt ein paar Gegenmittel: Das einfachste und effizienteste zum Sparen bei der Grundversicherung ist der Wechsel zu einer günstigeren Kasse. Beispiel: Eine erwachsene Person aus Luzern hat eine Franchise von 300 Franken und zahlt bei Helsana pro Monat 334.80 Franken. Wechselt sie zur Billigkasse Sansan, die auch Helsana gehört, zahlt sie noch 253.00 Franken pro Monat – und spart fast 1000 Franken pro Jahr.
Doch es gibt auch Einsparungsmöglichkeiten, ohne die Kasse zu wechseln:
Hausarzt-Modell
Beispiel Hausarzt-Modell: Wer in dieses Modell wechselt, kann bis zu 15 Prozent Prämien sparen. Dafür muss der Versicherte, wenn er krank ist, immer zuerst zu seinem Hausarzt gehen. Der entscheidet dann, ob es nötig ist, seinen Patienten an einen Spezialisten zu überweisen. Das spart Kosten. Die freie Arztwahl ist eingeschränkt. Doch es gibt Ausnahmen: Frauen können weiterhin ihren Gynäkologen frei wählen.
- Sparen mit dem Hausarzt-Modell – Beispiel: Ein Erwachsener in Winterthur mit 300 Franken Franchise muss nächstes Jahr bei der Swica 320.80 Franken pro Monat bezahlen. Wechselt er ins Hausarztmodell der Swica, bezahlt er deutlich weniger: 276.00 Franken. Pro Jahr kann er so 537.60 Franken sparen.
Unfalldeckung streichen
Ein weiterer schmerzfreier Spartipp: Unfalldeckung streichen. Wer pro Woche mindestens acht Stunden arbeitet, den hat der Arbeitgeber gegen Unfall versichert, auch in der Freizeit. Arbeitnehmer können also bedenkenlos die Unfalldeckung aus ihrer Krankenversicherung streichen.
- Sparen bei der Unfalldeckung – Beispiel: Ein Erwachsener in Basel muss nächstes Jahr bei der Visana inklusive Unfalldeckung 500.90 Franken im Monat bezahlen. Ohne Unfalldeckung kostet ihn die Prämie 477.10 Franken. Er spart 285.60 Franken pro Jahr.
Telefon-Modell
Noch zu wenig bekannt: Sparen mit dem Telefon-Modell. Wer dieses Modell wählt, zahlt bis 15 Prozent weniger Prämien. Doch dafür muss der Versicherte bei Krankheit immer zuerst eine Telefonhotline anrufen. Ärzte und Pflegefachfrauen sind rund um die Uhr erreichbar und sagen, was zu tun ist. Oft können sie helfen, auch ohne dass ein Arztbesuch nötig ist. Das spart Kosten.
- Sparen mit dem Telefon-Modell – Beispiel: Ein Erwachsener in Chur muss nächstes Jahr bei der Sanitas pro Monat 293.10 Franken bezahlen. Wer ins Telefonmodell der Sanitas wechselt bezahlt 263.80 Franken. Ersparnis pro Jahr: 351.60 Franken.
Franchise erhöhen
Ein weiterer Tipp: Franchise erhöhen und Prämien senken. Wer die höchste Franchise wählt, zahlt bis 50 Prozent weniger Prämien. Dafür muss er seine Arztrechnungen bis 2500 Franken selber übernehmen. Hinzu kommt der Selbstbehalt von maximal 700 Franken. Haushalte mit kleinem Budget sollten deshalb vorsichtig sein.
- Sparen mit hoher Franchise – Beispiel: Ein Erwachsener in St. Gallen mit der tiefsten Franchise von 300 Franken zahlt bei der Concordia 321.80 Franken. Wählt er die höchste Franchise, muss er nur noch 200.00 Franken pro Monat bezahlen. Ersparnis: 1461.60 Franken
HMO-Modell
Prämien senken kann auch, wer ins HMO-Modell wechselt. Bis 25 Prozent. Dafür muss die Versicherte immer zuerst in die HMO-Gruppenpraxis gehen. Dort arbeiten mehrere Hausärzte. Sie teilen sich die teure Infrastruktur. Täglich besprechen sie komplizierte Fälle. Das steigert die Qualität der Behandlung. Der HMO-Arzt ist der erste Ansprechpartner. Er behält die Übersicht über seine Patienten und arbeitet mit ausgewählten Spezialisten zusammen. Die freie Arztwahl ist auch hier eingeschränkt. Das spart Kosten.
- Sparen mit dem HMO-Modell – Beispiel: Ein Erwachsener in Bern bezahlt bei der CSS Monat für Monat 439.00 Franken. Deutlich weniger bezahlt er für das HMO-Modell der CSS: 329.20 Franken pro Monat. Das sind Einsparungen von 1317.60 Franken.