Reyhan und Ibrahim Türkoglu sind reif für Ferien. Sie wollen mit ihrem zweijährigen Sohn Mustafa nach Ägypten an die Sonne, um sich zu erholen. Sie mussten lange sparen, bis sie die 2600 Franken für die Reise beisammen hatten: «Jahrelang habe ich gearbeitet», sagt Ibrahim Türkoglu. Er hat einen türkischen Pass. Für Ägypten braucht Türkoglu ein Visum. Dazu muss er einen Antrag, seinen Pass und 50 Franken an die ägyptische Botschaft schicken. Doch das Einschreiben kommt nie an. Es wird auf dem Weg nach Bern gestohlen.
Kein Problem, denkt die Familie. Genau für solche Fälle haben sie eine Annullationskostenversicherung bei der Europäischen Reiseversicherungs AG abgeschlossen. Doch diese will die Kosten nicht übernehmen. Begründung: Der Verlust des Passes sei – im Gegensatz zum Diebstahl – kein versichertes Ereignis. Erst nachdem die Versicherung das Polizeiprotokoll des Diebstahls der Postsendung erhält, erklärt sie sich bereit, die Annullierungskosten der Familie Türkoglu vollumfänglich zu tragen.