«Eine Versicherung, die immer wieder abgeschlossen wird und die absolut unnütz ist, ist die Insassenschutzversicherung bei einer Autoversicherung», sagt Ruedi Ursenbacher von «Fairsicherungsberatung». Er weiss genau, wo Schweizer doppelt und unnötig versichert sind.
In diesem Beispiel komme bei Verletzungen durch einen Autounfall die obligatorische Unfallversicherung der Krankenkasse beziehungsweise des Arbeitgebers zum Tragen oder dann die Motorfahrzeughaftpflichtversicherung. «Diese rund 70 Franken kann man sich getrost sparen.»
Single- oder Familienhaushalt
Die persönlichen Umstände entscheiden, welche Versicherung es braucht und welche nicht. «Espresso»-Hörer Werner Inderbitzin ist 62-jährig und seit kurzem frühpensioniert. Er lebt in Riehen (BS) in einer 3,5-Zimmerwohnung und hat das Gefühl, dass er «normal» versichert ist.
«Ehrlich gesagt hat mir immer ein bisschen die Lust gefehlt, mein Versicherungsdossier auf Über- und Unterversicherung hin zu überprüfen», gibt er zu. «Durch die unabhängige Beratung erhoffe ich mir, endlich sicher zu sein, dass ich richtig versichert bin.»
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Einsparungen von 250 Franken
Ruedi Ursenbacher von «Fairsicherungsberatung» nimmt sich Zeit für den ehemaligen Laboranten. Nachdem persönliche Angaben und Bedürfnisse geklärt sind und die Wohnung besichtigt wurde, nimmt der Experte die Versicherungspolicen unter die Lupe.
«Bei diversen Versicherungen besteht hier eine Laufzeit von zehn Jahren. Hier würde ich zwingend immer eine jährliche Kündigungsmöglichkeit mit dem Versicherer aushandeln.»
Bei der Hausratversicherung stellt der unabhängige Berater eine leichte Unterdeckung fest. «Im Schadensfall kann hier der Versicherer Leistungen kürzen.» Hingegen ist der «Espresso»-Hörer bei der Autoversicherung und bei der Unfallversicherung überversichert.
Durch die Streichung der Insassenschutzversicherung und der Todesfallkapital- sowie Invaliditätskapitalversicherung kann Werner Inderbitzin jährlich zirka 250 Franken einsparen. Die beiden letzteren braucht der alleinstehende 62-Jährige nicht, da er keine Nachkommen hat und lediglich für sich verantwortlich ist.
Die Muster-Versicherten
Die «Espresso»-Hörer Priska Wiederkehr und Othmar Häfliger wohnen gemeinsam mit ihren drei Kindern in einem Einfamilienhaus in Neuenkirch (LU). «Was Versicherungen angeht, sind wir gebrannte Kinder», sagt Priska Wiederkehr.
Die ehemalige Versicherung für ihren ältesten Sohn bezahlte einen Schaden, der aufgrund eines Autounfalls entstanden war, nicht. «Wir hatten genau für solche Fälle eine Versicherung für gelegentliches Führen fremder Fahrzeuge abgeschlossen.»
Der Sohn hätte zu oft fremde Fahrzeuge gefahren, so die Begründung. Für die Familie Wiederkehr/Häfliger der Grund, die Versicherung zu künden und sich bei allen anderen Versicherungen zu vergewissern, in welchen Fällen sie zahlen und was die richtige Abdeckung ist.
Ruedi Ursenbacher ist denn auch positiv überrascht, wie vorbildlich die Familie Wiederkehr/ Häfliger versichert ist. «Sie haben sich genau überlegt, welche Risiken sie versichert haben möchten, welche Risiken sie selber tragen können und wollen und sie haben auch das jährliche Kündigungsrecht in die Verträge einbauen lassen.»