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Versicherungen Telefonterror der Callcenter wird immer dreister

Immer wieder ein Ärger: endlich Feierabend, etwas ausspannen - dann klingelt es. Am Telefon meldet sich ein Herr oder eine Dame, die sich als Angestellte einer bestimmten Krankenkasse ausgeben. Die dubiosen Telefonwerber werden immer frecher. Und sie sind erstaunlich gut dokumentiert.

Die Krankenkasse, die der Anrufer nennt, ist oft tatsächlich jene, bei der man versichert ist. Also hört man weiter zu. Und wird in ein Gespräch verwickelt. Der Anrufer gibt vor, eine Prämien-Verbilligung anzubieten und verspricht einen attraktiven Bonus. Doch dann stellt sich heraus: Der Anruf kommt von einem Callcenter, und dieses möchte einem ein Beratungsgespräch aufschwatzen.

Solche lästigen Telefonanrufe sind ein altbekannter Ärger. Man verspricht ein unverbindliches Beratungsgespräch, gratis und seriös. Auf Nachfrage geben sie sich als Angestellte der «völlig unabhängigen» Firma «Prämienexpert», «Versicherungsinformationszentrale» oder «Budgetoptimierung» aus.

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Oft hängen sie aber auch sofort auf, wenn man nachfragt, wer sie wirklich sind. Oder sie werden frech und aggressiv, aufdringlich und flegelhaft.

Gut dokumentiert

Was bei den Anrufern von «Prämienexpert» auffällt ist, dass sie gut dokumentiert sind. Sie wissen in der Regel, wo die Angerufenen versichert sind und haken entsprechend ein, indem sie sich als Angestellte dieser Kasse ausgeben. Die Krankenkassen selbst und ihr Verband Santésuisse wissen, dass Telefonmarketing-Organisationen ungefragt in ihrem Namen auftreten, um Glaubwürdigkeit zu erwecken.

Santésuisse-Sprecherin Sandra Kobelt verurteilt die unseriösen Praktiken und ruft die Versicherten zur Vorsicht auf. Leider könne man nur wenig dagegen unternehmen: «Rechtliche Schritte haben wenig Aussicht auf Erfolg, da praktisch nicht eruierbar ist, wer hinter den Anrufen steckt.» Tatsächlich sind die Callcenter gut eingerichtet: Sie rufen inzwischen schon auf Handynummern an, oft aus dem Ausland, jedoch über eine Schweizer Nummer.

Keine Angaben machen

«Espresso»-Rechtsberaterin Gabriela Baumgartner rät: «Der beste Schutz ist, sich am Telefon, im Internet und bei Wettbewerben vorsichtig mit persönlichen Angaben zu verhalten. Mit einem Sterneintrag im Telefonbuch kann man ausserdem klarmachen, dass man keine Werbeanrufe wünscht.»

Mit einem solchen Eintrag im Telefonbuch ist man aber nicht davor gefeit, trotzdem unerwünschte Anrufe zu bekommen. Solche Firmen können beim Staatssekretariat für Wirtschaft oder der Stiftung für Konsumentenschutz gemeldet werden.

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