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Viel Absprachebedarf bei den Beerenpreisen 2018
Aus Espresso vom 13.07.2018. Bild: Keystone
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Wegen schönem Wetter Viel Absprachebedarf bei den Beerenpreisen 2018

Die Ernte der Schweizer Beeren war dieses Jahr sehr speziell. Laut Matthias Zurflüh von Swisscofel, dem Verband Schweizer Früchte- und Gemüsehändler, waren zum Beispiel die Erdbeeren wegen des schönen Wetters auf einen Schlag bereit zur Ernte. Genauso plötzlich war überall die Haupternte wieder vorbei. Dies sei auch für die Richtpreise, die die Branche festlegt, eine Herausforderung gewesen, sagt Matthias Zurflüh weiter.

Gesetzlich erlaubte Preisabsprache

Diese Richtpreise werden jede Woche in einer Telefonkonferenz zwischen Produzenten und Händlern festgelegt. Es handle sich dabei nicht um eine illegale Preisabsprache, betont Matthias Zurflüh. Ein Passus im Landwirtschaftsgesetz halte fest, dass diese Preisabsprache gemacht werden dürfe, um die Wertschöpfung der landwirtschaftlichen Produkte in der Schweiz möglichst zu optimieren.

Tabelle mit Beerenpreisen
Legende: Beerenpreise Im «Schweizer Bauer» werden die wöchentlich festgelegten Preise veröffentlicht. SRF

In den Preisverhandlungen würden Produzenten ihre Ernteerwartungen und die Händler ihre Absatzzahlen der letzten Woche und allfällig geplante Aktionen darlegen. Aufgrund dieser Informationen einigt sich die Branche dann auf Richtpreise. Diese würden zum grössten Teil eingehalten, erklärt Matthias Zurflüh. Hält sich ein Händler wiederholt nicht daran, könne man ihm zwar auf die Finger klopfen. Da es sich lediglich um eine Empfehlung handle, seien jedoch keine Sanktionen möglich.

Schutzzölle fallen nach der Ernte wieder weg

Bei gewissen Beeren wie den Erdbeeren ist die Schweizer Saison bereits vorbei. Kann der Markt nicht mehr mit einheimischen Produkten versorgt werden, fallen die Schutzzölle, welche zur Erntezeit verhindern, dass ausländische Produkte die Schweizer Preise unter Druck setzen. Wird eine Frucht oder ein Gemüse importiert, hat die Branche keinen Einfluss auf die Preise mehr. Hier spiele nur der Markt, sagt Matthias Zurflüh von Swisscofel.

Nach den Kirschen sind die Aprikosen an der Reihe

Zurzeit gebe es ein grosses Angebot an Schweizer Kirschen, die Aprikosen seien jedoch auch schon in den Starlöchern. Danach würden einheimische Zwetschgen auf den Markt kommen, bevor dann im Herbst die Schweizer Äpfel frisch ab dem Baum in den Regalen der Grossverteiler landen, erklärt Matthias Zurflüh den nahtlosen Übergang in der Schweizer Fruchtsaison.

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