Seit Jahren benutzte eine «Espresso»-Hörerin einen sogenannten Deo-Kristall. Diese Deos gleichen einem Bergkristall. Sie werden angefeuchtet und dann wie ein Roll-on angewendet. Die Naturkosmetikhersteller bewerben diese Deo-Kristalle als natürliche Alternative zu den herkömmlichen Deos. Sie seien besonders gut verträglich und sanft zu Haut. «Ich dachte jahrelang, dass ich mir und meinem Körper mit diesem Produkt etwas Gutes tue.»
Als sie den Kristall der Schwägerin empfahl, schickte diese ihr einen kritischen Artikel zu den Deo-Kristallen. «Nach der Lektüre war ich schockiert. Der Deo-Kristall besteht zu einem grossen Teil aus Aluminiumsalzen. Genau das wollte ich vermeiden», ärgert sich die Hörerin. Sie hat den Deo-Kristall kurzerhand weggeworfen und sich ein Deo ohne Aluminium gekauft.
Aluminium in Deos in Verruf
Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Aluminium in hohen Dosierungen negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat, sagt Ariane Lenzner vom deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung. Sie befasst sich schon seit Jahren mit dem Thema: «Aluminium ist hochdosiert ein Nervengift, sammelt sich im Körper an und kann auch den Embryo schädigen.» Es bestehe auch der Verdacht, dass Aluminium Krankheiten wie Alzheimer fördere.
Als Wirkstoff ist bei den Deo-Kristallen Alaun angegeben. «Dies ist einfach eine andere Aluminiumsalz-Art. Sie wirkt genau gleich wie das Aluminium in den herkömmlichen Deos», sagt Lenzner.
Nicht jeden Tag ein aluhaltiges Deo benutzen
Weil Aluminium in kleinen Mengen in der Natur und auch in unserer Nahrung vorkommt, sei es wichtig, die Dosis aus Deos möglichst gering zu halten, so Lenzner. Also zum Beispiel nicht jeden Tag ein aluminiumhaltiges Deo zu benutzen. «Denn was passiert, wenn sich Aluminium über Jahre im Körper ansammelt, ist noch nicht erforscht», sagt Lenzner.
«Espresso» hat bei der bekannten Naturkosmetikfirma Sante nachgefragt, warum sie die Deo-Kristalle als besonders natürlich bewerben, ohne zu erwähnen, dass sie aus Aluminiumsalzen bestehen. Hersteller Sante schreibt, dass es üblich sei, das enthaltene Aluminium nicht extra auszuweisen.
Es sei Aufgabe des Konsumenten, sich über die Inhaltsstoffe zu informieren. Zudem werde nach bisherigen Erkenntnissen nur sehr wenig Aluminium über die Haut aufgenommen.