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Weniger Gift Mit Dampf statt Pestizid gegen Unkraut

Giftige Pestizide gibt es im Strassenunterhalt von Appenzell Innerrhoden nicht mehr. Unkraut wird nun mit Dampf vernichtet.

Der Kanton Appenzell Innerrhoden verzichtet im Strassenunterhalt künftig auf Chemie in der Bekämpfung von Unkraut. Zwar gilt bereits seit 1986 ein Pestizid-Verbot auf öffentlichen Strassen, doch das Gesetz lässt Ausnahmen zu. So können «Problempflanzen» auf Kantonsstrassen weiterhin mit Pestiziden bekämpft werden.

Appenzell Innerrhoden geht nun einen umweltfreundlichen Weg. Statt mit giftigen Pestiziden werden Unkräuter mit Wasserdampf abgetötet. Das Prinzip ist einfach: Heisser Dampf und Wasser dringt in jede feine Ritze.

Bei Temperaturen über 42 Grad Celsius werden dabei die Pflanzeneiweisse denaturiert – sie werden fest. Die ersten Erfahrungen zeigen, dass die mit Wasserdampf behandelten Pflanzen braun werden und absterben.

Innerhoden geht neue Wege

Der Kanton Appenzell Innerrhoden sei oft zu klein, um eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Hier sei dies aber gut möglich, so der Leiter des Kantonalen Werkhofs, Ruedi Grob.

Mit diesen Massnahmen könne die Welt nicht gerettet werden, aber vielleicht ein Stein ins Rollen gebracht werden. Mit ersten Erkenntnissen rechnet Grob in drei bis fünf Jahren.

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