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Wohnen Fertighäuser: Darauf müssen die Käufer achten

Jeder fünfte Häuslebauer entscheidet sich für ein Fertighaus. Neue Anbieter wie Coop und Otto's offerieren Fertighäuser bereits ab 300'000 Franken. «Kassensturz» hat geprüft, wie günstig diese Fertighäuser tatsächlich sind und sagt, worauf Hauskäufer achten müssen.

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Fertighäuser erleben einen Boom: Waren Ende der 90er Jahre nur gerade 5 Prozent aller Neubauten Fertighäuser, sind es heute schon 20 Prozent. Seit wenigen Monaten bieten Coop und Otto’s Fertighäuser zu Discountpreisen an: Coop etwa wirbt in seinen Verkaufsprospekten mit Häusern ab 300'000 Franken – und zwar schlüsselfertig, wie es heisst.

«Kassensturz» hat sich die Angebote von Coop und Otto’s genauer angesehen und sie mit den Produkten von Marty-Häuser verglichen; Marty hat als erste Schweizer Firma schon in den 60er Jahren Fertighäuser gebaut. Die drei Häuser – je für eine vierköpfige Familie konzipiert – kosten gemäss Prospekt zwischen 300'000 und 400'000 Franken. Wohlverstanden ohne Bauland.

Doch ist das nur die halbe Wahrheit: Im Coop-Angebot fehlt zum Beispiel das Kellergeschoss oder das Fundament. Bei allen drei Modellen kommen zudem noch Werkleitungen (Abwasser, Strom Wasser), Aushub und Umgebungsarbeiten dazu. Um die effektiven Kosten zu erfahren, verlangte «Kassensturz» von den drei Anbietern einen detaillierten Werkvertrag.

Ernüchterndes Ergebnis

  • Fertighaus von Coop: Es kostet 214'000 Franken mehr als in der Werbung als «schlüsselfertig» versprochen. Sprecherin Susanne Sugimoto: «Das ist, wie wenn Sie im Coop ein Pack Hörnli kaufen. In diesem Preis sind Pfanne, Wasser und Salz auch nicht enthalten.»
  • Fertighaus von Otto's: Die Mehrkosten betragen 110'000 Franken. Mark Ineichen, Geschäftsführer von Otto’s Home: «Es ist branchenüblich, dass im Grundpreis die Erschliessung oder die Umgebungsarbeiten nicht enthalten sind.»
  • Fertighaus von Marty: Hier betragen die Mehrkosten 97'000 Franken. «Wird beispielsweise an einem Hang gebaut, dann wird es teurer als auf einem flachen Grundstück», sagt dazu Inhaber Dieter Schenk.
  • Othmar Helbling, Bauberater beim Hausverein Schweiz, rät, die Angebote genau zu Prüfen. «Die Dienstleistungen der Anbieter unterscheiden sich zum Teil stark.» Sein Fazit: Unter dem Strich sind Fertighäuser heute von guter Qualität, aber auch nicht billiger als konventionell gebaute Häuser.

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