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Legende: Die Startsteien von Meiterschutz und Mieterverband sind ähnlich SRF

Wohnen Mieterschutz ist nicht Mieterverband

Der ähnliche Internetauftritt von Mieterverband und Mieterschutz Schweiz MSS GmbH führt scheinbar immer wieder zu Verwechslungen. Beide Organisationen haben zwar ähnliche Angebote, trotzdem gibt es merkliche Unterschiede.

Wer in Mietfragen Unterstützung sucht, wendet sich in der Regel an den Schweizerischen Mieterinnen- und Mieterverband. Wenn der Ratsuchende im Internet recherchiert, kann aber schnell eine Verwechslung passieren: Ganz oben auf der Suchliste erscheint die Internetseite schweizerischer-mieterschutz.ch. Sie gehört der Firma Mieterschutz Schweiz MSS GmbH mit Sitz in Zug.

Einige «Kassensturz»-Zuschauer haben sich hier als Mitglied registriert und erst zu spät gemerkt, dass es sich nicht um den seit rund hundert Jahren bestehenden Mieterverband handelt.

Ist der Mieterschutz ein Trittbrettfahrer?

Tatsächlich sind die Internetseiten sehr ähnlich aufgebaut. Und auch die Dienstleistungen scheinen auf den ersten Blick beinahe identisch zu sein. Erst bei genauem Hinsehen wird deutlich, dass der Mieterverband für seine Mitglieder doch einiges mehr zu bieten hat. Zum Beispiel kostenlose persönliche Beratungen, Begleitung zu Wohnungsabnahmen oder auch politische Aktivitäten als Vertreter der Schweizer Mieterinnen und Mieter.

Urs Thrier, Geschäftsleiter des Mieterverbandes Baselland ist sich sicher: «Die Firma Mieterschutz Schweiz kupfert eindeutig von uns ab. Die Internetseite erweckt den Eindruck, es handle sich um einen Verband, doch es ist klar eine GmbH.» Viele Konsumenten seien irritiert, würden sich versehentlich registrieren, und darauf ziele diese Firma auch ab. «Das sind keine Einzelfälle, wo man sagen kann: dumm gelaufen. Da ist System dahinter», erklärt Thrier.

Wenig kundenfreundlich

Fabian G.J. Strässle vom Mieterschutz ist anderer Meinung: «Wir gehen stark davon aus, dass unsere Mitglieder urteilsfähig genug sind, die Unterschiede zweier Organisationen feststellen zu können.» Zudem findet er, der Mieterverband solle im Internet halt nicht mit «Mieterschutz Schweiz» werben, dann würden auch keine Verwechslungen entstehen.

Wer zu spät merkt, dass er sich bei der falschen Organisation registriert hat, der kommt scheinbar nicht ganz einfach wieder los. Diverse «Kassensturz»-Zuschauer melden, dass sie erst per Ende Jahr wieder aussteigen könnten, obschon sie sofort bei der Firma Mieterschutz Schweiz den Irrtum gemeldet hätten. Wenn der Mitgliederbeitrag nicht überwiesen werde, komme Post von einem Inkasso-Büro. Die Firma Mieterschutz Schweiz erklärt hierzu, dass Mitglieder insgesamt vier Monate Zeit hätten, die Rechnung zu begleichen. «Diese Zahlungsfrist erachten wir doch eher als grosszügig», sagt Fabian G.J. Strässle.

Und doch wird mit Mitgliedern offenbar nicht gerade zimperlich umgegangen, wie eine «Kassensturz»-Zuschauerin berichtet. Sie hat sich beim Mieterschutz registriert und wollte den Online-Rechtsdienst in Anspruch nehmen. Dieser ist für Mitglieder kostenlos, sofern die Anfrage nicht eine A4-Seite übersteigt. Die Zuschauerin versichert, sich an diese Vorgabe gehalten zu haben. Die Firma Mieterschutz Schweiz aber verlangte für die Bearbeitung 150 Franken im Voraus.

Ohne Wertschätzung keine Mitgliedschaft

Als die Kundin dann bemerkte, dass sich so eine Mitgliedschaft für sie ja gar nicht lohne, kam dicke Post: Die Firma Mieterschutz fand, dass «ihren Dienstleistungen keine Wertschätzung entgegengebracht» werde und kündigte von sich aus kurzerhand die Mitgliedschaft. Der Jahresbeitrag war dennoch zu bezahlen. «Ich persönlich finde dieses Schreiben unglaublich», erklärt die Betroffene gegenüber «Kassensturz».

Fabian G.J. Strässle vom Mieterschutz stellt in Frage, dass besagtes Mail nur eine Seite lang gewesen ist. Zudem versteht er die Aufregung nicht: «Glücklicherweise steht das Kündigungsrecht nicht nur dem Mitglied, sondern auch uns zu.» Bei x-tausend zufriedenen Mitgliedern, welche die umfangreichen Dienstleistungen schätzten, komme es natürlich auch vor, dass sich einige «Andere» fänden, welche sich ihrer Zahlungspflicht nicht bewusst seien oder das Dienstleistungsangebot einfach nicht verstehen wollten.

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