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Wohnmobil-Miete: Achten Sie aufs Gewicht!
Aus Espresso vom 29.03.2017. Bild: Stefan Wüthrich / SRF
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Familie und Freizeit Wohnmobil-Miete: Achten Sie aufs Gewicht!

Mit dem gewöhnlichen Schweizer Führerausweis dürfen Fahrzeuge bis dreieinhalb Tonnen gefahren werden. Das kann Ihnen während Ihrer Wohnmobil-Ferien zum Verhängnis werden.

Mit dem gewöhnlichen Schweizer Führerausweis (Kategorie B) dürfen Fahrzeuge bis höchstens 3,5 Tonnen gefahren werden. Gemeint ist damit das Gesamtgewicht – das heisst, Fahrzeug inkl. Gepäck und Reisende. Wenn Sie also für Ihre vierköpfige Familie ein 3,3 Tonnen schweres Wohnmobil mieten, dürften Sie ohne weiteres auf mehr als dreieinhalb Tonnen kommen. Das kann bei einer Kontrolle doppelt zum Problem werden: Einerseits wegen Ihres Fahrausweises, der nur Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen erlaubt, andererseits ist auch möglich, dass das Fahrzeug gemäss Fahrzeugausweis für maximal 3,5 Tonnen zugelassen ist.

Kategorie C1 kann sich lohnen

Wenn Sie ein Fahrzeug mieten wollen, das schwerer ist als 3,5 Tonnen, benötigen Sie den Ausweis der Kategorie C1. Damit dürfen Sie Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen fahren. Um diesen Ausweis zu bekommen, müssen eine Theorie- und eine Praxisprüfung abgelegt werden. Für Familien kann ein etwas grösseres Wohnmobil durchaus Sinn machen, vor allem bei mehrwöchigen Reisen. Denken Sie aber daran: Je grösser das Fahrzeug, desto weniger eignet es sich für enge Strassenverhältnisse.

Sonderfall USA / Kanada

Anders als in der Schweiz und im übrigen Europa können in den USA und in Kanada mit dem gewöhnlichen Schweizer Führerausweis der Kategorie B auch Fahrzeuge gemietet werden, die schwerer sind als 3,5 Tonnen. «In den USA und in Kanada ist der Verwendungszweck eines Fahrzeugs entscheidend», sagt Sven Britschgi, Geschäftsführer der Vereinigung der Strassenverkehrsämter. «Handelt es sich bei einem Fahrzeug um ein Wohnmobil oder einen Camper, so ist das Gewicht nicht relevant und man kann mit dem gewöhnlichen Ausweis damit fahren.» Das gilt laut mehreren Vermietern auch für Länder wie Australien oder Südafrika.

Nicht losfahren ohne Vollkasko

Neben der Haftpflicht-Versicherung, welche Schäden an Dritten deckt, sollten Sie unbedingt auch auf eine Vollkasko-Versicherung achten, da Sie ansonsten Schäden am Fahrzeug selber berappen müssen. Manche Vermieter machen ein zusätzliches Geschäft, in dem sie z.B. Glasbruch oder Reifenschäden von der Vollkasko-Versicherung ausschliessen – für diese können dann (teure) Zusatzversicherungen abgeschlossen werden.

Keine Billig-Ferien

Dass Wohnmobil-Ferien besonders günstig sein sollen, ist ein Irrtum. Für die Miete muss je nach Grösse mit 100 bis 200 Franken pro Tag gerechnet werden. Hinzu kommen Stellplatz-Gebühren für Campingplätze und Benzinkosten und je nach Reisedestination auch Autobahngebühren.

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