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Keystone / AP Us Army Via Hiroshima Peace Memorial Museum
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BABOOM!!! Eine kleine Musikgeschichte der Atombombe

1945 töten die zwei Atombomben in Hiroshima und Nagasaki auf einen Schlag fast 100000 Menschen. Ein Ereignis, das sich in der Musik niederschlägt. In Protestsongs. Aber nicht nur. In der Musikgeschichte der Atombombe zeigt sich auch eine Menge Sarkasmus und Verherrlichung der mörderischen Waffe.

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«Love that Bomb!» singen «Dr. Strangelove and the Fallouts» 1964, «Not the tiny toy from Word War I / This one is a million times more fun.» Galgenhumor angesichts der omnipräsenten Angst vor dem atomaren Wettrüsten im Kalten Krieg. Ein paar Jahre früher zeichnet die populäre Musik ein ganz anderes Bild: Obwohl fast 100000 Menschen unmittelbar nach den Explosionen sterben, feiert die Mehrheit der US-Popstars die Atombombe ernsthaft – als Symbol des Sieges und Friedens, das den Feind Japan in die Knie gezwungen hat.

Am Morgen nach dem Fall der Bombe auf Hiroshima entsteht mit dem fröhlichen Western Swing-Song «Atomic Power» der erste von zahlreichen Songs über Atombomben. Diese Songs sind stets ein Sensor der Gesellschaft. So spiegeln sich in vielen Liedern der 60er die Angst der Bevölkerung vor der omnipräsenten atomaren Bedrohung: «I want to be normal in every way / But a mushroom cloud hangs over my dreams», singt etwa der RocknRoller Sammy Salvo. Und nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011 wird Protestmusik in Japan zum mächtigen Treiber in der Anti-Atomkraft-Bewegung. Bleibt noch Nordkorea – welche Rolle spielt die Musik im aktuellen atomaren Konflikt mit den USA?

Die «Passage» rollt 70 Jahre Atommusik auf und zeigt damit, dass es sich lohnt, zweimal hinzuhören und sich nicht nur von den fröhlichen Klängen eines Popsongs täuschen zu lassen.

(Ausgezeichnet mit dem Zürcher Radiopreis 2018 - eine Wiederholung aus dem Jahre 2017)

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