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Richtig sammeln für Tinkturen
Aus Puls vom 04.10.2010.
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Am Anfang steht das richtige Sammeln

Heilpflanzenkenner Urs Schaffer weiht uns in die Kunst ein, Heilkräuter selber zu verarbeiten. Im ersten Teil der Serie geht es um das richtige Sammeln von Pflanzen und die Herstellung von Tinkturen.

Am einfachsten lassen sich Wirkstoffe und Geschmack einer Pflanze in Tinkturen und Auszügen konservieren. Dazu werden die Pflanzen in einer haltbaren alkoholischen oder öligen Flüssigkeit «ausgezogen». Bei einem alkoholischen Auszug spricht man von Tinktur.

Alkoholtinkturen können innerlich und äusserlich angewendet werden, Ölauszüge äusserlich. Dazu sollten die Pflanzen möglichst frisch, einwandfrei, sauber und abgetrocknet sein. Deshalb sollte man schon beim Sammeln der Pflanzen folgendes beachten:

  • Keine nassen Pflanzen sammeln. Die Wirkstoffkonzentration ist gering, das Schimmelrisiko hoch.
  • Am besten gegen Mittag an einem schönen, sonnigen Tag sammeln gehen. Dann ist der Anteil ätherischer Öle am höchsten.
  • Sammelgut nie in Plastik einpacken. Am besten eignen sich Papiersäcke oder geflochtene Körbchen.
  • Sauber sammeln und das Sammelgut getrennt in Tüten geben.

Grundsätzlich gilt:

  • Nur Pflanzen sammeln, die man hundertprozentig kennt! So sind Verwechslungen mit giftigen Pflanzen ausgeschlossen.
  • Unbedingt die Schutzbestimmungen einhalten.
  • Den Sammelort nicht komplett «abgrasen», damit sich die Pflanzen wieder versamen können.
  • Nicht gleich alles auf einmal wollen: Es ist besser, sich am Anfang auf einige wenige (4 bis 6) Pflanzen zu beschränken und diese wirklich gut kennenzulernen.
  • Nie auf frisch gedüngten Wiesen sammeln! Auch nicht entlang der Strasse oder an Orten, wo Herbizide ausgebracht wurden.

Natürlich kann man Tinkturen auch aus getrockneten Pflanzen aus der Apotheke herstellen. Frische Pflanzen sind aber wenn immer möglich zu bevorzugen, da durch die Trocknung wertvolle Wirkstoffe verloren gehen.

Allgemeiner Hinweis:

Je widerstandsfähiger die Pflanze (Rinde, Wurzel im Gegensatz zu Blüten und zarten Blättern), desto länger lässt man sie ausziehen.

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