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Einmal ruppig, einmal sanft, einmal blutig
Aus Puls vom 27.08.2012.
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«Versuchskaninchen» #16 Einmal ruppig, einmal sanft, einmal blutig

Schröpfen ist eine beliebte Methode der Komplementärmedizin. «Puls»-Versuchskaninchen Sarah Allemann testet verschiedene Schröpfarten, die alle nicht alltäglich sind – und manche davon auch kein Zuckerschlecken.

Schröpfen ist ein uraltes Heilverfahren – verschiedenste Kulturen auf allen Kontinenten haben es angewendet. Erhitzen der Luft erzeugt einen Unterdruck in den Schröpfgefässen. So haften die Gefässe auf der Haut.

Gegen Schmerzen, Fieber, Asthma

Diese Technik soll – je nach Lehre – die verschiedensten Beschwerden lindern. Zum Beispiel Fieber und Erkältungen, aber auch Bandscheibenprobleme und Hexenschuss, Knieprobleme, Kopfschmerzen, Nierenschwäche, Hypotonie, Herz- und Kreislauferkrankungen, Schwächezustände, Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen, Migräne, Rheuma, Bronchitis oder Asthma.

Schröpfen gilt nicht nur als schmerzlindernd und entzündungshemmend, es soll auch gestörte Körperfunktionen regulieren sowie die Durchblutung und das Immunsystem anregen. Die Traditionelle Chinesische Medizin nutzt es, um das Energiesystem des Körpers zu beeinflussen: Sie glaubt, durch gezielt gesetzte Reize am Rücken die Lebensenergie auf einen Punkt, zum Beispiel ein Organ, zu konzentrieren und Energieblockaden zu lösen.

Die Behandlung geht am Patienten nicht spurlos vorüber: Das normale, «trockene» Schröpfen hinterlässt oft kräftige Rötungen, Hämatome (Blutergüsse) und kleinere Einblutungen in der Haut. Sie bleiben bis zu einer Woche sichtbar. Auch diese harmlosen Verletzungen sind nicht überflüssig: Sie sollen die körpereigenen Abwehrkräfte aktivieren.

Leer schröpfen

Eine milde Form des Schröpfens, die auch für Kinder und alte Menschen geeignet sein soll, ist das «Leere Schröpfen». Dabei werden die Schröpfgläser nur sehr kurz an der jeweiligen Stelle belassen und rasch gewechselt. Dies soll zum Beispiel Erkältungen oder Verspannungen lindern, die durch Zugluft oder Kälte entstanden sind.

Schröpfmassage

Bei der Schröpfmassage wird ein Schröpfkopf über die eingeölte Haut geschoben. Wie andere Massagen wirkt dies lockernd bei Muskelschmerzen und Verspannungen und stark durchblutungsfördernd. Das Immunsystem werde dadurch ebenfalls angeregt, sagen Schröpftherapeuten.

Blutig Schröpfen

Beim «Blutigen Schröpfen» oder «Vollen Schröpfen» wird die Haut vor dem Ansetzen des Schröpfglases mit einer Nadel oder einem Skalpell angestochen. Je nach Person und Stärke der Saugwirkung tritt mehr oder weniger Blut aus. Laut Traditioneller Chinesischer Medizin fliesst so nicht nur Blut ab, sondern auch «Hitze» und «Völlezustände». Auf diese Methode greifen Schröpftherapeuten bei Schmerzen im Rücken oder Nacken zurück, sowie bei anderen chronischen Schmerzen, Lungenerkrankungen, Bluthochdruck oder Störungen des Nervensystems.

Schwangere, alte und schwache Menschen sowie Personen mit Hautkrankheiten sollten nicht schröpfen. Stellen mit Hautverletzungen, Narben und Muttermalen sind von der Behandlung ausgeschlossen.

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