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Leichenteile statt Prothese – Alternative für Unfallopfer
Aus Puls vom 20.01.2014.
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Neues Leben dank Leichenknochen

Der Mensch als Ersatzteillager: Nicht nur Organe, sondern auch Knochen, Bänder und Gelenke von Toten können anderen Patienten helfen.

Leber, Niere, Herz, Lunge: Organspenden können Menschenleben retten. Hornhauttransplantationen die Sehkraft schenken. Ganze Gesichtsteile Verstorbener oder Hände von Toten Normalität zurückgeben.

Gleiches ist für einzelne Knochen, Bänder und zum Beispiel Teile des Kniegelenks möglich. Das einzige Problem: Nur wenige Labors mit Sitz in Holland, Belgien und den USA können solche Leichenteile liefern. Und: Wie bei Organen übertrifft die Nachfrage das Angebot bei Weitem.

Gute Erfahrungen

Bisher profitieren vor allem Patienten mit einer Tumorerkrankung oder nach einem Unfall, wenn Gelenke oder Knochen so zerstört wurden, dass sie nicht mehr behandelbar sind. Die einzige Lösung in solchen Fällen: Amputationen, die mit deutlichen Einschränkungen einhergehen. Mit Gelenken oder ganzen Körperteilen von Leichenspendern – das kann zum Beispiel ein kompletter Unterschenkel sein oder Teile des Knies – können sie einem solchen Schicksal entgehen.

Die Erfahrungen sind gut: Knochen und Gelenke Verstorbener scheinen stabiler zu sein als künstliche Gelenkprothesen, halten genauso lang wie künstliche Implantate und verursachen weniger Komplikationen.

Bis ein Implantat einsatzbereit ist, ist jedoch viel Vorarbeit erforderlich. Stirbt ein Mensch, der Skelett, Bänder und Sehnen zur Transplantation freigibt, werden diese gekühlt in die entsprechenden Labors verschickt. Dort werden sie in mehreren Schritten aufwändig entkeimt und gefriergetrocknet. Erst dann können Kliniken auf die Spenderteile zugreifen.

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