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Bewegung hilft – ein Plädoyer für ein bewegtes Leben
Aus Doppelpunkt vom 22.04.2014. Bild: SRF
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Plädoyer für ein bewegtes Leben

Zweieinhalb Stunden Bewegung pro Woche bei mittlerer Intensität: So viel Sport empfiehlt der Bund. Der Körper dankt's – gerade in fortgeschrittenem Alter. Die Reportage aus dem Generationenhaus Neubad zeigt, wie sich Spass und Gesundheit verbinden lassen.

Das Generationenhaus Neubad in Basel beherbergt nicht nur Senioren, sondern auch einen Kinderhort. Jeden Morgen treffen sich Jung und Alt in einer Bewegungs- und Begegnungslandschaft. «Den Kindern zuzuschauen ist schön. Sie hüpfen und springen. Wir würden das auch gerne tun, wir können es aber nicht mehr», erklärt die 91-jährige Helen Wyss fast etwas traurig.

Matten, Bälle, Trampolins und Spielzeug animieren zum Bewegen und fördern bei beiden Altersgruppen die Geschicklichkeit. Senioren soll das auf Dauer vor Stürzen schützen. Das spart auch Geld: Die Stürze im Alltag in der Schweiz kosten pro Jahr rund drei Milliarden Franken.

Die Hälfte der Kraft als Geschenk

Jeder Mensch baut im Alter Muskeln ab. «50 Prozent der Muskelkraft, die man ab 50 Jahren verliert, müsste man jedoch nicht verlieren, wenn man trainieren würde», sagt Lukas Zahner, Biologe und Sportwissenschaftler am Institut für Sport und Sportwissenschaften der Universität Basel. Innovative Fitnesscenter bieten deshalb extra Gruppenlektionen für Senioren an, damit ältere Leute im Fitnesscenter nicht nur die Muskeln stärken, sondern auch Gleichgesinnte finden und Spass haben.

Wie wichtig Bewegung ist, merkt man erst, wenn man sie verliert

«Nach einem Kurzschluss im Gehirn war meine linke Körperseite innerhalb einer Woche komplett gelähmt.» Vor zehn Jahren erlitt Adrian Wegmüller einen einmaligen MS-Schub, eine Entzündung im Gehirn. Mit der darauffolgenden Lähmung musste er plötzlich geliebte Hobbys und Aufgaben aufgeben: Guggenmusik, Feuerwehr, Motorrad fahren, den Job. Da seine Lähmung ihren Ursprung jedoch im Gehirn hat, hat Adrian Wegmüller in diesen Jahren wieder gelernt zu gehen, Auto zu fahren und selbständig zu leben. Denn: Das Gehirn ist bis ins hohe Alter trainierbar und lernfähig und findet auch im fortgeschrittenen Alter Wege, Handicaps auszugleichen. Bewegung ist dabei das effektivste Trainingsmittel.

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