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Tanorexie – Die Sucht nach Bräune

In der Sonne braten ist ungesund – das ist bekannt. Doch die warnende innere Stimme verstummt, wenn das Bräunen zur Sucht wird.

Tanorexie – das ist ein aus dem Englischen «to tan» (für: sich bräunen) und der Anorexie zusammengesetzter Begriff aus der Psychiatrie. Tatsächlich ähnelt der Zwang zur Bräune der Magersucht: Während sich eine auf 40 Kilo heruntergehungerte Magersüchtige im Spiegel immer noch als zu dick wahrnimmt, finden sich Tanorektiker auch mit dunkelbraun gebratener Haut noch als zu blass.

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Tanorexie
aus 100 Sekunden Wissen vom 25.09.2014. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 41 Sekunden.

Es ist möglich, dass Endorphine den Bräunungswahn auslösen – also paradoxerweise Glückshormone. Sie werden stärker ausgeschüttet, wenn die Haut mit UV-Strahlen in Kontakt kommt. Wenn die positiven Gefühle nachlassen, gibt es den nächsten Kick beim Sonnenbad oder im Solarium. Manche Betroffene müssen sich irgendwann täglich bräunen – wenn nicht, zeigen sie Entzugssymptome, sind unruhig, gereizt, niedergeschlagen. Dann brauchen Anorektiker professionelle Hilfe, um sich in ihrer Haut wieder wohl zu fühlen.

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