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Rosmarin als Hirndoping
Aus Puls vom 30.05.2016.
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Rosmarin für mehr Gedächtnisleistung

Mit Rosmarin dem Gedächtnis auf die Sprünge helfen – was schon die alten Griechen wussten, konnte nun wissenschaftlich bewiesen werden.

Die alten Griechen und Wissenschaftler des 21. Jahrhunderts sind sich einig: Rosmarin steigert die Leistungsfähigkeit des Gehirns. Die entscheidenden Wirkstoffe stecken im ätherischen Öl der Heilpflanze.

Wird man in einen Raum geschickt, der nach Rosmarin duftet, merkt man sich leichter, was noch zu erledigen ist. Konkret fanden die Forscher der britischen Universität Northumbria heraus, dass der Geruch von Rosmarin das sogenannte prospektive Gedächtnis verbessert. Das braucht man, um sich Aktivitäten zu merken, die in der Zukunft stattfinden oder die man geplant hat. Mit Hilfe des prospektiven Gedächtnisses schickt man zum Beispiel die Geburtstagskarte rechtzeitig ab. Für diese erstaunliche Wirkung ist ein chemischer Hauptbestandteil von Rosmarin zuständig. Das Molekül 1,8-Cineol.

Schneller und genauer denken

Die Forscher untersuchten die Gedächtnisleistung von 20 gleichaltrigen Testpersonen, die jeweils unterschiedlichen Mengen von Rosmarin-Aroma ausgesetzt wurden. Mittels Blutproben wurde die jeweils absorbierte Menge von 1,8-Cineolen ermittelt. Entsprechende Tests sollten sodann den Einfluss von Rosmarinöl auf die Hirnaktivität herausstellen. Die erste Untersuchung dieser Art zeigt, dass eine höhere Konzentration von 1,8-Cineol im Blut eine verbesserte Hirnleistung sowohl in puncto Schnelligkeit als auch Genauigkeit bewirkt.

Sogenannte Terpene wie 1,8-Cineol aus der Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe gelangen über die Nasen- oder Lungenschleimhäute in die Blutbahn. Als kleine, fettlösliche, organische Moleküle können sie problemlos die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Neben Rosmarin findet sich 1,8-Cineol in vielen weiteren aromatischen Pflanzen wie Eukalyptus, Lorbeer, Salbei und Wermut.

Die speziellen Rosmarin-Komponenten ihrerseits sollen die Aufspaltung des Neurotransmitters Acetylcholin verhindern, welcher als Botenstoff im Gehirn und im zentralen Nervensystem eine wichtige Rolle für den Erhalt des Gedächtnisses und der Geistesschärfe spielt.

Rosmarintee

Für eine Teezubereitung wird ein Teelöffel getrockneter Rosmarin oder frische, gehackte Rosmarinblätter mit einem Viertelliter kochendem Wasser aufgegossen und acht bis zehn Minuten lang zugedeckt ziehen gelassen. Sollte sich der Tee zu stark abgekühlt haben, kann er noch einmal erhitzt werden, um sein Aroma optimal zu entfalten.

Rosmarintee wirkt gegen Husten, Verdauungsbeschwerden, Übelkeit, Nieren- und Blasenerkrankungen, Nervosität, niedrigen Blutdruck und allgemeine Erschöpfungszustände. Als Zugabe für ein Vollbad lindert er Schmerzen und unterstützt die äussere Wundheilung. Auch direkt auf die Haut aufgetragen, macht sich Rosmarintee als natürliches Desinfizierungsmittel verdient. Sogar Pflanzen können mithilfe von abgekühltem Rosmarintee von Schädlingen befreit werden.

Aromatherapie mit Rosmarinöl

Die Aromatherapie mit duftendem Rosmarinöl ist wegen der antiseptischen, schmerzstillenden und anregenden Wirkung beliebt. Insbesondere Menschen mit Gelenk- und Muskelschmerzen, Halsstarre, Quetschungen und Verrenkungen erfahren eine schnelle Besserung ihrer Beschwerden. Auch gegen Krampfadern, Ödeme, Durchblutungsstörungen und Orangenhaut kann Rosmarin helfen. Das verwendete ätherische Öl wird dazu mittels Wasserdampfdestillation aus den blühenden Trieben der Pflanze gewonnen. Für Massagezwecke können einige Tropfen in ein reines Pflanzenöl (z. B. Mandelöl) gegeben werden. Als Badezusatz werden wenige Tropfen mit einem Esslöffel flüssigen Honig oder mit hochwertigem Salz vermengt. So löst sich das ätherische Öl nach und nach im Wasser und spendet zugleich Pflege für die Haut.

Als Gute-Nacht-Ritual soll das Riechen an Rosmarinöl (oder auch an frischem Rosmarin) ausserdem Albträume fernhalten.

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