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Ein dunkles Kapitel Schweizer Geschichte

Der Film «Lina», ausgezeichnet mit dem Publikumspreis der Solothurner Filmtage 2016, befasst sich mit der schweizweiten administrativen Versorgung von Jugendlichen bis ins Jahr 1981. «SRF mySchool» bietet die Möglichkeit, dieses dunkle Kapitel der Schweizer Geschichte in der Schule zu thematisieren.

Unterrichtsmaterial

Ein Dorf im Zürcher Oberland, späte 1960er-Jahre. Lina ist 17, lebenshungrig und unangepasst. Nach einem gemeinsamen Reitausflug mit ihrem Freund wird sie auf dem Heimweg von einem Jungen aus dem Dorf bedrängt. Dessen Vater erwischt die beiden, doch der Junge kehrt die Situation um und beschuldigt Lina, ihn belästigt zu haben.

Willkürlich eingesperrt

Weitere Vorwürfe bringen das Fass zum Überlaufen und Lina wird zur «Nacherziehung» in ein Heim eingewiesen. Mit diesem Schicksal war die junge Frau nicht alleine.

Denn bis 1981 war es in der Schweiz möglich, Menschen ohne Gerichtsurteil oder psychiatrisches Gutachten wegzusperren. Vorwürfe, sie seien arbeitsscheu, liederlich oder würden ein lasterhaftes Leben führen, reichten dafür aus.

Der Spielfilm «Lina» rollt stellvertretend für die zahlreichen Schicksale einen Fall auf. Er zeigt, wie eine junge Frau zum Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen und dadurch eines normalen Lebens beraubt wird.

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Lina wird von einem Polizisten verhaftet

Weitere Sendungen, die sich mit der administrativen Versorgung von Jugendlichen beschäftigen:

Einsatz im Unterricht

Für den Einsatz in der Schule bietet «SRF mySchool» nebst einem 9-minütigen Zusammenschnitt ausgewählter Szenen begleitende Unterrichtsmaterialien an, um sich diesem dunklen Kapitel der jüngeren Schweizer Geschichte anzunähern.

Stufe: Sek I, Sek II

Fächer: Gesellschaft

Stichwörter: Sozialgeschichte, fürsorgerische Zwangsmassnahmen, administrativ Versorgte, Fremdplatzierung, Vormundschaft, Trauma, Psychiatrie, Adoption, Selbstbestimmung

Produktion: SRF Fernsehfilm in Koproduktion mit C-Films AG 2015. Regie: Michael Schaerer

VOD: Unbegrenzt.

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