Heimische Wildtiere - Wie Murmeltiere in der Schweiz leben
Atemberaubende Bergwelten, strahlende Sonne und plötzlich ertönt ein lauter Pfiff. In der neuen Folge von «SRF Kids – Clip und Klar!» erklärt Raphi, warum Murmeltiere eigentlich schreien, wie sie den Winter überleben und wie sie Tunnel unter der Erde schaufeln. Wie leben Murmeltiere in der Schweiz?
Mehrere kurze, schrille Pfiffe durchbrechen die Stille der Berglandschaft. Ein Murmeltier schlägt Alarm – Gefahr in Sicht! Vielleicht ist es ein Fuchs oder auch nur eine Wandergruppe in der Nähe?
Die kleinen Alpenbewohner leben in Gruppen von bis zu 20 Tieren. Sie achten aufeinander, pflegen sich gegenseitig das Fell und teilen sich ein weit verzweigtes Tunnelsystem unter der Erde. Wie schaut dieses faszinierende Zusammenleben aus?
Die Baukünste der Murmeltiere
Murmeli sind wahre Baukünstler. Mit kräftigen Krallen graben sie meterlange Tunnel unter der Erde. Der längste je gemessene Tunnel eines Murmeltiers war über 100 Meter lang! Obwohl sie im Dunkeln nichts sehen, finden sich die Nagetiere dank ihrer feinen Tasthaare mühelos zurecht.
Albino Murmeltier
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Legende:
Speedyfoto Grindelwald
Im Jahr 2023 gelang dem Naturfotografen Peter Füllemann eine besondere Aufnahme: Zum ersten Mal fotografierte er ein Albino-Murmeltier. Im Sommer 2025 konnte er erneut ein weisses Tier mit roten Augen ablichten. «Weisslinge kommen quer durchs Tierreich vor und entstehen durch einen Gendefekt», erklärt der Biologe Andreas Moser. Aufgrund ihres hellen Fells sind Albinos jedoch leichte Beute für Fressfeinde. Ihre Überlebenschancen gelten daher als eher gering. Mehr dazu finden Sie hier.
Ein halbes Leben unter der Erde
Murmeltiere sind wahre Höhlenbewohner: Mehr als die Hälfte ihres Lebens verbringen die Murmeltiere in ihrem Bau. Sie unterscheiden zwischen Sommer- und Winterquartier. Der Sommerbau liegt rund 1 bis 1,5 Meter tief. Dort können die Tiere der Hitze entkommen. Für den Winter graben sie bis zu 7 Meter tief in den Boden. Dort gefriert die Erde nämlich nicht. Ihre Schlafkammer polstern sie sorgfältig mit Heu aus, damit sie es schön gemütlich haben.
Winterschlaf: Wie Murmeltiere Energie sparen
Wenn der Winter kommt, greifen Murmeltiere zu erstaunlichen Tricks. Den Eingang zu ihren Schlafkammern schliessen sie über zwei Meter mit Steinen, Gras, Erde und Kot, damit die Kälte draussen bleibt. Ungefähr sieben Monate leben die Tiere von ihrer angefressenen Speckschicht. Um Energie zu sparen, fährt ihr Körper auf Sparflamme: Ihr Herz schlägt nur noch fünf Mal pro Minute, ihre Körpertemperatur sinkt von 39 auf unter 10 Grad Celsius und die Atmung wird so langsam, dass sie nur noch ein- bis dreimal pro Minute Luft holen. Eine unglaubliche Überlebensstrategie!
Informationen zu Murmeltieren
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Steckbrief:
Lebenserwartung: ca. 12 Jahre
Gewicht: 3–6 kg (Im Sommer verdoppeln Murmeltiere ihr Gewicht und fressen eine dicke Speckschicht an.)
Nahrung: Wurzeln, Blätter, Blüten, Kräuter, Gräser, Samen & Insekten
Grösse:
Kopf-Rumpf: 45–58 cm
Schwanz: 14–20 cm
Fellfarbe: grau bis braun
Lebensraum: oberhalb der Baumgrenze in den Alpen und Karpaten
Geschlechtsreife: ab 3 Jahren
Tragezeit: ca. 5 Wochen
Nachwuchs: 2–6 Jungtiere
Verständigung durch Schreie aus dem Kehlkopf. Für Menschen klingt das wie Pfeifen.
Drittgrösstes Nagetier Europas.
In der neuen Folge von «SRF Kids – Clip und klar!» erklärt Raphi, wie Murmeltiere den Winter überstehen, wie sie ihre Tunnel graben und wie sie in Gruppen leben.
Informationen für Lehrpersonen
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Bezug zum Lehrplan 21
Die Schülerinnen und Schüler …
NMG.2.1: ... können Tiere und Pflanzen in ihren Lebensräumen erkunden und dokumentieren sowie das Zusammenwirken beschreiben.
NMG.2.2 d: ... können erklären, welche Tiere oder Pflanzen voneinander abhängig sind und Vermutungen über Wechselwirkungen zwischen Lebewesen anstellen (z.B. Weiher: Amphibien, Reiher, Süsswasserfische, Mücken; Nahrungsketten).
NMG.2.3 c: ... können bei Tieren Besonderheiten zur Sicherung des Fortbestands erkennen, vergleichen und Unterschiede beschreiben (z.B. Entwicklung im Ei-schlüpfen, Entwicklung im Beutel, Entwicklung im Tierleib-lebendgebärend).
NMG.2.4 a: ... können ausgewählte Pflanzen- oder Tiergruppen auf ihre Eigenschaften untersuchen sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede beschreiben (z.B. Vögel haben ein Gefieder, Reptilien eine Haut aus Hornschuppen).
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