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WG der Religionen Die vielen Sinne der Religion

Viel ist in der WG der Religionen über den Sinn von Religion diskutiert worden. Die WG-Bewohner pflegen alle ein reflektiertes Verhältnis zur Religion. Religion betrifft aber nicht nur den Intellekt. Wo Menschen von Religion berührt oder bewegt werden, sind andere Sinne mit im Spiel.

Die WG-Bewohner pflegen alle ein reflektiertes Verhältnis zur Religion. Sie können erklären, was ihnen daran wichtig ist; die eine oder andere Lehre einer Religion können sie „nicht nachvollziehen “, oder sie verzichten auf die „unnötige Hypothese“ Religion lieber ganz, wie dies der Atheist Thomas tut. Religion betrifft aber nicht nur den Intellekt. Wo Menschen von Religion berührt oder bewegt werden, sind andere Sinne mit im Spiel.

«WG der Religionen»

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Ein Christ, eine Muslimin, ein Jude, eine Buddhistin und ein Atheist erproben das interreligiöse Zusammenleben.

4 Folgen jeweils donnerstags. Ab 29.11.2018, 21:05 Uhr, SRF 1 und nach Ausstrahlung bei Play SRF.

Sinnliche Eindrücke mitteilen

Geht es um die Wahrnehmung anderer Religionen, insbesondere ihrer Rituale, schildern die Beteiligten gerne atmosphärische, sinnliche Eindrücke: Schweigen und Glockenklänge im Haus Tao, familiäre Herzlichkeit zu Beginn des Sabbats, Dunkel, Feuer und Licht, das Gehen und Singen im Freien, das Sitzen und Betrachten in der Klosterkirche: Jedes Ritual hat seine Ästhetik, jedes kann als eine Art Kunstwerk erlebt werden. Allen Ritualen gemeinsam ist, dass sie relativ wenig dem Zufall überlassen.

Rituale für eine klare Orientierung

Rituale folgen Regeln, die denen, die damit vertraut sind, Orientierung und Sicherheit geben. Gläubige wissen, wie sie sich darin zu verhalten haben: indem sie tun, was Setting und Skript von ihnen erwarten, verankern sie sich selbst in einer Ordnung, die sie nicht erfinden müssen und die über sie hinausgeht. Das gilt für intime Rituale wie ein individuelles Morgengebet ebenso wie für das gemeinsame Feiern am „Gottwärts“-Festival.

Fremden Ritualen begegnen

Wer ein Ritual und seine Regeln nicht kennt, empfindet Manches als fremdartig. Fremden Ritualen kann man mit Zurückhaltung, Scheu oder Neugier begegnen: Was bedeutet es, sich vor einer Statue zu verneigen, eine Litanei zu „leiern“, sein Gebet an einer leeren Nische auszurichten? Wie fühlt es sich an, Gebetsriemen und -kapseln nicht nur anzuschauen, sondern sie an Stirn und Arm umzubinden? Was spürt man, wenn Perlen eines Rosenkranzes durch die Finger gleiten? Was machen ritualisierte Körperbewegungen – zum Beispiel auf einen Teppich knien, den Kopf nach links und nach rechts wenden, ein Kreuzzeichen schlagen - mit der Person, die sie vollzieht?

Identitätsstärkung dank Ritualen und Gegenständen

Die WG-Bewohner haben einander viel erklärt, nicht zuletzt mit Hilfe religiöser Gegenstände, die in ihrem Alltag eine Rolle spielen. Objekte und ritualisierte Gewohnheiten sind wie Musikinstrumente, mit denen religiöse Menschen die Melodien ihrer Religion spielen. So sehr sie sich dabei an eine bestimmte Disziplin halten, so sehr machen sie die Religion damit auch zu etwas persönlichem und schreiben sie in ihre eigenen Körper ein.

Das Begleitteam

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Begleitmaterialien zur Reihe «WG der Religionen» wurden von einem Team des Religionswissenschaftlichen Seminars der Universität Zürich erarbeitet:

  • Margherita Brodbeck Roth
  • Fabienne Iff
  • Nora Luisa Kaiser
  • David Kobelt
  • Alice Küng
  • Prof. Dorothea Lüddeckens
  • Jill Marxer
  • Prof. Dr. Christoph Uehlinger

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