WG der Religionen - Interreligiöser Dialog trotz unterschiedlicher Überzeugungen
Offen bleibt die Frage, wie eine Gesellschaft damit umgehen soll, dass nach wie vor viele Menschen vom Rechthaben der eigenen Religion oder Glaubensgemeinschaft überzeugt sind und dies auch auf Kosten anderer durchsetzen wollen.
Wer im interreligiösen Dialog engagiert ist, sieht sich oft mit einem Vorbehalt konfrontiert: «Bei euch machen sowieso nur die offenen und toleranten Menschen mit. Das Bild, das ihr von der Religion vermittelt, ist beschönigend und realitätsfremd. Menschen mit extremen Haltungen nehmen nicht an solchen Gesprächen teil, noch kommen sie darin vor.» Dennoch haben interreligiöse Aktivitäten in den letzten zwanzig Jahren an Bedeutung gewonnen.
«WG der Religionen»
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Ein Christ, eine Muslimin, ein Jude, eine Buddhistin und ein Atheist erproben das interreligiöse Zusammenleben.
4 Folgen jeweils donnerstags. Ab 29.11.2018, 21:05 Uhr, SRF 1 und nach Ausstrahlung bei
Play SRF
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Integrationsfördernde Elemente
Der Dialog kann Zugewanderten helfen, die Regeln der Schweizer Gesellschaft kennenzulernen. Vorurteile werden abgebaut, aus Menschen mit unterschiedlichen Ansichten können Verbündete werden. Muslimische und jüdische Jugendliche sprechen miteinander über antimuslimischen Rassismus und Antisemitismus. Muslime und neuerdings Hindus lernen von Christen und Juden, dass ein Dachverband nützlich sein kann, um den Behörden gegenüber ihre Anliegen zu vertreten. Wer sich besser kennt, traut sich auch mehr Gemeinsames zu: Im Haus der Religionen in Bern wird gemeinsam gefeiert und über politisch relevante Themen debattiert. In Zürich feiern Christen aus aller Welt konfessionsübergreifend die Stadtheiligen Felix und Regula.
Interreligiöse Initiativen in der Schweiz
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IRAS COTIS:
Die Interreligiöse Arbeitsgemeinschaft in der Schweiz wurde 1992 gegründet,versteht sich als nationales Netzwerk für den interreligiösen Dialog und organisiert unter anderem die Woche der Religionen oder leitet das Projekt Dialogue en route.
Schweizerischer Rat der Religionen:
Der Rat besteht aus (derzeit ausschliesslich männlichen) Vertretern christlicher, jüdischer und muslimischer Religionsgemeinschaften. Er ist eher als Beratungsorgan tätig und hat sich den «religiösen Frieden» zum Ziel gesetzt.
Haus der Religionen:
Das Haus der Religionen in Bern beherbergt viele verschiedene Religionsgemeinschaften unter einem Dach. Manche Religionen sind durch mehrere Richtungen vertreten.
ZIID:
Das Zürcher Institut für interreligiösen Dialog ist als eine Art Volkshochschule entstanden und bietet Sprachkurse, Vorträge und Führungen zu Judentum, Christentum und Islam an.
Zürcher Forum der Religionen
: Aus der Integrationsförderung der Stadt Zürich entstanden, versteht sich das Forum der Religionen als Zusammenschluss von religiösen Gemeinschaften und staatlichen Stellen im Kanton Zürich.
Praktische Aspekte
Viele stellen sich beim Begriff «interreligiöser Dialog» ein Gespräch unter gebildeten älteren Herren vor, die sich über komplexe Religionsfragen unterhalten. Tatsächlich widmen sich viele der gegenwärtigen Dialog-Initiativen praktischen Fragen zur Bewältigung des religiösen Alltags. So konnten zum Beispiel Grabfelder eingerichtet werden, die Rücksicht auf besondere religiöse Anforderungen nehmen. Durch Dialog wird auch Sichtbarkeit hergestellt. Religionen sollen sich in der Schweiz nicht verstecken müssen.
Die Grenzen des Dialogs
Der interreligiöse Dialog wird aber nicht alle Probleme der Gesellschaft in ihrem Umgang mit Religion lösen können. Das TV-Experiment «WG der Religionen» hat gesellschaftliche Themen aufgegriffen, die auch künftig für Diskussionen sorgen werden. Der Einbezug atheistischer Positionen bietet einen interessanten Zugang, der im interreligiösen Dialog bisher eher unüblich ist.
Das Begleitteam
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Begleitmaterialien zur Reihe «WG der Religionen» wurden von einem Team des Religionswissenschaftlichen Seminars der Universität Zürich erarbeitet:
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