Nach dem Start in einer jüdischen Primarschule wechselte Shirtai für die Sekundarstufe in eine öffentliche Schule.
Danach ging er auf ein öffentliches Gymnasium. Zu diesen Zeiten war er Mitglied des jüdischen Jugendbundes, eine Art jüdischer «Pfadi».
Ein Jahr in Israel
Nach der Matura reiste er mit einem Programm seines jüdischen Jugendbundes nach Israel. Während einem Jahr war er jeweils für je zwei Monate an verschiedenen Orten stationiert, wie beispielsweise als Schüler in einer Talmudhochschule, als Fischer in einem Kibbuz oder als Helfer im Krankenwagen.
Es ist schön, sich auf verschiedene Arten sowohl in der Schweiz wie auch in Israel daheim zu fühlen.
So verbesserte er seine Hebräisch Kenntnisse und lernte das pulsierende Leben und die Vielfalt der Bewohner des Landes kennen.
Zurück in der Schweiz vermisste er sein soziales Umfeld in Israel, woraufhin sich Shirtai entschloss, seinen Bachelor und Master in Biologie in Israel zu machen.
Der Verzicht auf gewisse Rituale schwächt meine Liebe zur Religion nicht.
Nach dem Studium bereiste Shirtai mit seinem Bruder Südamerika. Dabei entschied er sich dafür, die Religion etwas anders auszuüben.
Auch wenn er phasenweise gewisse Rituale vernachlässigt, bleibt seine Liebe zum Judentum beständig.
Hoher Stellenwert des Glaubens
Das Judentum nimmt einen hohen Stellenwert in seinem Leben ein. Er sieht die Religion als eine Möglichkeit an, Grundwerte zu vermitteln und Gutes anzustreben.
Besonders schätzt er dabei die gegenseitige Unterstützung und die wichtige Stellung der Familie. Durch seine ständige Auseinandersetzung mit dem Glauben entwickelt er sich stetig weiter.
Ich lebe das Judentum auf meine eigene Art
Seit anderthalb Jahren lebt Shirtai wieder in der Schweiz. Er will seinen Alltag in Harmonie mit dem Judentum leben. Dabei geht er auch Kompromisse ein, wo andere keine eingehen würden.
Religion im Alltag leben
Die Religion in den Alltag zu integrieren und umgekehrt den Alltag in die Religion, empfindet er als bereichernde Herausforderung.
In der jüdischen Gemeinschaft ist er daher sehr aktiv. Er arbeitet in einem jüdischen Heim für Menschen mit Behinderung und bietet regelmässig Führungen in seiner Synagoge an.
Vom Projekt «WG der Religionen» wünscht sich Shirtai, Menschen mit anderem Glauben näher kennenzulernen und dabei Gegensätze und Ähnlichkeiten miteinander vergleichen zu können.