Auch Thomas Zeltner, Direktor des Bundesamts für Gesundheit (BAG), bezeichnet die momentane Situation als besorgniserregend. Es handle sich um ein neues Virus und die Übertragung geschehe auch von Mensch zu Mensch.
Zudem erkranken vor allem junge, gesunde Menschen. Für genaue Aussagen über die Gefährlichkeit des Virus sei es aber noch zu früh, so Zeltner.
Schweiz gut vorbereitet
Beruhigend sei aber, dass die Koordination zwischen den betroffenen Ländern, der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Schweiz sowie zwischen der EU und der Schweiz gut funktioniere. Ausserdem sei die Schweiz so gut wie noch nie für eine allfällige Pandemie vorbereitet, sagte Zeltner.
Für ein Viertel der Bevölkerung ist das Grippemedikament Tamiflu in der Schweiz eingelagert. Wenn ein Viertel der Bevölkerung an Grippe erkranken würde, entspräche dies der Extremsituation der Spanischen Grippe von 1918. Damals starben in Europa 25 Millionen Menschen an der Grippe.
Hotline des BAG
Dennoch sei ein Fall von Schweinegrippe in der Schweiz nicht ausgeschlossen, sagte Zeltner. Menschen, die aus Mexiko zurückkehren und Grippesymptome aufweisen, sollen sich untersuchen lassen. Das BAG hat für Fragen aus der Bevölkerung eine Hotline eingerichtet: 031 322 21 00.
Die WHO hat bis anhin keine Reisewarnung für Mexiko erlassen. Daran halte sich auch das BAG, so Zeltner. Er ruft dennoch zur Vorsicht auf und ermahnt die Reisenden, sich an die Anweisungen der mexikanischen Behörden zu halten.