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Bettina Rühl.
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Bettina Rühl: «Die Sicherheitslage bleibt prekär»

Somalia, das Land am Horn von Afrika hat zwei dunkle Jahrzehnte hinter sich: Krieg, Hunger, Flüchtlingsströme. Viele Menschen aus Somalia haben in der Schweiz ein Asylgesuch gestellt. Die freie Journalistin Bettina Rühl ist bestens vertraut mit Somalia; sie ist Gast von Dominik Meier.

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Seit kurzem aber tut sich was: Exil-Somalier kehren zurück in ihre Heimat. Diese Woche hat die Internationale Gemeinschaft in Brüssel viel Geld gesprochen für einen Neuanfang Somalias. Ist das die Wende zum Guten? Die freie Journalistin Bettina Rühl war im Juli letztmals in Somalia, zurzeit hält sie sich im Nachbarland Kenia auf.

Die Arbeit als Journalistin in Somalia sei nicht einfach, sagt Bettina Rühl: «Man braucht bewaffnete Begleitschützer, die einem am Flughafen abholen. Immer sechs bis acht Leibwächter». Sie trage zwar keinen Gesichtsschleier, aber lange, sackartige Kleider und ein Kopftuch. Und, sagt Rühl: «Trotz Leibwächtern ist der Kontakt mit den Menschen möglich. Denn die Leute sind an bewaffnete Männer im Alltag gewöhnt.» Die islamistische Al-Shabaab-Milizen versuchen weiter in ganz Somalia ihr Terrorregime zu verbreiten. Deshalb sei es nicht möglich, sich ausserhalb der Hauptstadt Mogadischu zu bewegen. Eine Bedrohung ausserhalb Somalias, also zum Beispiel in Europa, sei die Al-Shabaab aber nicht direkt. Auch die aktuellen politischen Entwicklungen stimmen Rühl nicht optimistisch: «Die aktuelle Regierung hat in der Bevölkerung nur wenig Rückhalt, auch wenn jetzt in Brüssel viel Geld versprochen wurde». Denn immer noch grassiere die Korruption: Hilfsgelder würden versickern.

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