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Heribert Prantl.
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«Der Verfassungsschutz war auf dem rechten Auge blind»

Am Oberlandesgericht in München hat der Prozess zu den Morden begonnen, die deutsche Rechtsextremisten des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds an Ausländern verübt haben. Gast von Urs Siegrist ist Heribert Prantl, Ressortleiter Innenpolitik der «Süddeutschen Zeitung».

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Der deutsche Verfassungsschutz habe bei der Ermittlung der Morde komplett versagt, sagt Heribert Prantl. Er sei völlig ahnungslos gewesen, dass in Deutschland ein Netzwerk neonazistischer Mörder entstanden sei. Stattdessen habe er im Umfeld der ermordeten türkischen und griechischen Kleinunternehmer nach mafiösen Motiven gesucht. Prantl sagt, der Verfassungsschutz habe rechte Extremisten als dumm und deshalb ungefährlich eingestuft, Linksextreme dagegen als gescheit und darum gefährlich. Im Gegensatz zum Verfassungsschutz habe die Bundesanwaltschaft jetzt bei der Vorbereitung des Prozesses eine seriöse Arbeit geleistet. Prantl erklärt, wieso er sich vom Prozess eine neue Wachsamkeit gegen rechtsextreme Verbrechen erhofft.

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